Andreas Prennig: Die Loveparade gab den Ausschlag
Andreas Prennig ist noch recht frisch auf der politischen Bühne. Erst seit 2011 engagiert er sich bei den Piraten und tritt nun im Wahlkreis Herne/ Bochum II schon als Direktkandidat seiner Partei für den Bundestag an. Sein Ziel ist klar: der Bürger soll endlich größeren direkten Einfluss bekommen.
Der 48-Jährige hat in seinem Leben schon einiges versucht. So war er unter anderem Rohrleitungsbauer, beschäftigte sich mit Zentralheizungen und verdient inzwischen seine Brötchen als Chemietechniker.
Er habe sich schon immer für Politik interessiert, gibt er gutgelaunt zu Protokoll. „Ich habe mich bei den etablierten Parteien aber nie wiedergefunden“, bekennt er.
Technik- und internetaffin
Als technik- und internetaffiner Mensch habe er seit ihrem Auftreten mit den Piraten sympathisiert. Denn generelle Überwachung und Datensammlungen bei Aktivitäten im Netz, auch ohne konkrete Verdachtsmomente, empfindet er als „undemokratisch und unfrei“.
Den Auslöser für die Entscheidung, sich endlich selbst zu engagieren, weiß er noch genau: „Es war das Verhalten von Adolf Sauerland nach der Loveparade-Katastrophe“, erinnert sich Prennig. Dessen Reaktion und die Weigerung, die politische Verantwortung zu übernehmen, habe „das Fass zum Überlaufen gebracht“.
Denn Prennig sieht in der aktuellen Politiklandschaft zu viel Unehrlichkeit. Bei den Piraten sei jeder wichtig und könne seine Meinung vertreten, „auch wenn das nicht immer zu unserem Vorteil ist“, gibt er zu.
Als Erfolg sieht er es an, „dass die anderen Parteien unsere Themen aufgreifen“. Anträge der Piraten würden abgelehnt und dann von den anderen Parteien leicht überarbeitet wieder eingebracht, Auch die Nominierung von Gesche Joost in Peer Steinbrücks Schattenkabinett weise darauf hin.
Bürger soll mehr Einfluss bekommen
Wenn Andreas Prennig in den Bundestag einzieht, will er „die direkte Demokratie fördern“. Die Menschen sollen sofort Einfluss auf die Politik nehmen können, „nicht einfach nur alle vier Jahre die Stimme abgeben und das war es“. Auch eine Änderung des Wahlrechts hält er für sinnvoll, damit die Bürger Einfluss auf die Listenreihenfolge nehmen können.
Zudem hält er eine genaue Aufklärung der NSA-Affäre für unerlässlich. „Wir haben derzeit keine Privatsphäre mehr“, macht er mit Nachdruck deutlich. Zudem seien sich die Bürger dessen nicht deutlich genug bewusst.
Weltpolitisch sorgen bei Prennig die vielen Krisenherde wie aktuell Syrien oder Ägypten für Sorgenfalten, da man nicht wisse, „ob diese gelöst werden können“. Auch der Euro bereitet ihm noch Sorgen. „Wir sind für Europa“, stellt er klar. Aber zu viele Länder seien in die Währungsunion aus „Prestigegründen“ aufgenommen worden.
Man merkt, der Mann hat viel vor. Doch Andreas Prennig wirkt entschlossen, dafür hart zu arbeiten.
Autor:Dirk Marschke aus Herne |
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