Igel auf Redaktionsbesuch

Auf dem Wochenblatt scheinen die beiden Meckis sich wohl zu fühlen. Bald suchen sie sich ein Winterquartier im Garten. Foto:  Detlef Erler
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Über Millionen von Jahren kamen die Igel ganz gut ohne Menschen aus. Heute sind sie in den Städten durch den Autoverkehr und Mangel an geeignetem Lebensraum gefährdet.

„Aufgeräumte Gärten ohne Reisig- oder Laubhaufen, ohne Hecken und Sträucher bieten kaum noch Unterschlupf“, bedauert Hiltrud Buddemeier von der Herner BUND-Kreisgruppe. Zahlreiche schlecht ernährte, meist junge Stacheltiere sind in den letzten Wochen zum Haus der Natur an der Vinckestraße 91 gebracht worden. „Viele Menschen begegnen im Herbst Igeln und glauben, ihnen helfen zu müssen“, sagt die Naturschützerin. Das sei allerdings in den meisten Fällen gar nicht nötig. „Oft genügt ein naturnah gestalteter Garten, mit Strauchwerk, Laub- und Holzhaufen sowie ein wenig Zufutter, um einen erfolgreichen Winterschlaf zu starten“, so Hiltrud Buddemeier weiter. Als Zufutter biete sich Katzenfutter aus der Dose an. Mehr Fürsorge und oft auch tierärztliche Hilfe brauchen verletzte, kranke oder stark untergewichtige Tiere (unter 500 Gramm).
Nur wenn es sich andeutet, dass ein Igel bis zum Einsetzen winterlichen Wetters das notwendige Gewicht nicht erreicht, sollte man an eine Pflege im Haus denken. „Dann aber unbedingt sachkundigen Rat bei Tierärzten oder Igelstationen einholen“, bittet Buddemeier: „Denn Igel sind keine Haus- und Schmusetiere!“
Wer den Stacheltieren Gutes tun möchte, sollte auch darauf achten, dass Gartenteiche keine steilen Wände haben und Kellerschächte abgedeckt sind, die sonst leicht zu Todesfallen für Igel werden. Oft reicht es aus, dort einen dicken Stein als Kletterhilfe zu platzieren.

Autor:

Rainer Rüsing aus Herne

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