Eine Chance für Findelkinder
Bessere Flieger gibt es kaum. Mit schrillen Schreien sausen die Mauersegler wieder durch die Straßenschluchten unserer Stadt und versorgen ihren Nachwuchs mit Insekten. Jung und Alt müssen Fettreserven aufbauen, denn schon im August machen sich die Vögel, die oft mit Schwalben verwechselt werden, wieder auf in Richtung Afrika.
Doch immer wieder werden hilflose Junge gefunden. Oft sind sie von Hitze geschwächt aus dem schmucklosen Nest unter Dachpfannen oder an Gebäudevorsprüngen gefallen.
„In dem Hitzesommer vor zwei/drei Jahren wurden uns 27 Vögel gebracht“, erzählt Hiltrud Buddemeier, Vorsitzende der Herner BUND-Gruppe. Mühsam mit Heimchen aus der Zoohandlung aufgepäppelt wurden sie wieder in die Freiheit entlassen. So wie die ersten beiden Findelkinder dieses Jahres. Für die beiden Vögel, die nun in einer Hutschachtel gut aufgehoben in der Wochenblatt-Redaktion vorbeischauten, steht der Freiflug unmittelbar bevor. Aber einige Heimchen („alle vier Stunden zehn Stück“) müssen noch gefressen werden. „40 Gramm Gewicht wäre optimal, 34 hat er“, sagt die Naturschützerin und zeigt auf einen der beiden, der gerade unfreundlich faucht.
Einer, der eigentlich mit sollte, ist ihr kurz zuvor noch in der Wohnung „entwischt“. „Der sitzt jetzt hinter einem Bücherregal, das ich nachher abräumen muss“, schmunzelt die pensionierte Grundschullehrerin.
Wer in den kommenden Tagen hilflose junge Mauersegler findet, kann sich mit ihr (Telefon: 02325/ 52712) oder mit der Biologischen Station an der Vinckestraße 91 in Verbindung setzen: Telefon 02323/ 55541.
Autor:Rainer Rüsing aus Herne |
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