Dem Mauersegler unter die Flügel greifen
Für die Zugvögel geht es derzeit in wärmere Gefilde. Wenn die Mauersegler dann aber im Frühling wieder zurückkehren, warten schon einige neue Nistmöglichkeiten auf die gefiederten Flugkünstler, in denen ihr Nachwuchs sicher aufwachsen kann.
Wie kein anderer Vogel in unseren Breitengraden ist der Mauersegler an das Leben in der Luft angepasst. Nur einmal im Jahr verlässt er zum Brüten seine sichere „Heimat“, die Luft, um zwei bis drei Junge in einer Gebäudenische groß zu ziehen. Mindestens fünf Meter Fallhöhe sollten die Nester aufweisen, damit der sturzartige Jungfernflug der flüggen Nachkommenschaft sicher gelingt.
Moderne Neubauten und Sanierungsmaßnahmen in den Altbeständen haben in den vergangenen Jahren leider viele Nistmöglichkeiten genommen: Die Himmels-akrobaten sind deshalb seltener geworden. Spezielle Mauerseglernistkästen, am richtigen Ort angebracht, stellen eine gute Alternative dar. Sie sind, wenn auch relativ hoch anzubringen, doch recht einfach zu montieren.
Beispielhaft voran geht in diesen Tagen Gerd Herzog, Inhaber des legendären Kult-imbisses „Die Currywurst“ in Wanne-Eickel. Seit Jahren waren die Nischen unter dem Dach des Hauses in der Heidstraße Heimat für mehrere Mauerseglerpaare. In diesem Sommer stand aber unausweichlich ein neues Dach bei den Herzogs an.
Nachdem sich die Zugvögel nun wieder auf den Weg nach Afrika gemacht haben, konnten die Sanierungsmaßnahmen beginnen. Wenn sie im nächsten Jahr im Mai zurückkehren, werden die Koloniebrüter zwei Nistkästen mit insgesamt sechs Brutplätzen vorfinden, die Gerd Herzog in Zusammenarbeit mit der Biologischen Station nun für seine Untermieter anbringt. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass sich die standorttreuen Vögel auf einen Wohnungstausch einlassen.
Weitere Infos bei der Biologischen Station Östliches Ruhrgebiet Tel. 02323/55541.
Autor:Dirk Marschke aus Herne |
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