Frage der Woche
Was für Nebenjobs habt ihr schon gemacht?

Sie finanzieren uns den Führerschein, das erste Auto, oder bessern eine kleine Rente auf: Die Rede ist von Nebenjobs. In dieser Woche unterhalten wir uns über über alle möglichen Jobs, die wir schonmal nebenbei gemacht haben.

In der Kneipe kellnern, Zeitungen austragen, an der Kasse aushelfen oder Taxi fahren – die Liste der klassischen Nebenjobs ist lang. Viele davon sind nicht besonders gut bezahlt, zum Teil ist echte Knochenarbeit gefragt. Gemein ist den meisten Nebenjobs, dass man keine spezielle Ausbildung dafür braucht. Für viele Tätigkeiten ist das Profil "gepflegtes Erscheinungsbild und Führerschein" schon ausreichend.

Schienen streichen, Lösungsmittel atmen

Der erste Job, den ich hatte, war ein klassischer Nebenjob: Nachhilfelehrer. Gerade war ich selbst mit der Schule fertig – schon bot ich für kleines Geld Nachhilfeunterricht für Kleingruppen an. Eine größere Nachhilfeagentur hatte ich mich nach einem rund dreiminütigen Bewerbungsgespräch angeheuert und ließ mich ungefähr ein halbes Jahr auf Siebt- bis Zehntklässler*innen los. Eine große Erkenntnis nahm ich aus der Zeit mit: Lehrer wollte ich spätestens jetzt nicht mehr werden. Später war ich vor allem Tischtennistrainer in meinem Sportverein.

Aber ein weiterer Nebenjob ist mir außerdem noch in lebhafter Erinnerung geblieben: Ungelernte Aushilfe für alles in einer Baufirma, die Schienensysteme in alle Welt verkaufte. Einen Sommer lang strich ich für 8 Euro in der Stunde lösemittelhaltige Farbe auf Straßenbahnschienen, senste das Unkraut vom Werksgelände und fuhr Autos zur Tankstelle – der mieseste Job, den ich je hatte. 

Frage der Woche: Wie war/ist es bei euch? Welche Nebenjobs habt ihr schon gemacht? Welche waren gut, welche schlecht bezahlt? Was hat euch dabei Spaß gemacht bzw. euch in die Verzweiflung getrieben? In welchen Jobs habt ihr etwas fürs Leben gelernt? Alles zum Thema Nebenjobs gehört hier in die Kommentare. Los geht's.

Autor:

Jens Steinmann aus Herne

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15 Kommentare

ANA´ stasia Tell aus Essen
am 10.05.2021 um 12:25

...ach jaaaaaaa, ... ne´ganz kurze Zeit...
(da war ich schon MAMA...)
hatte ich dann am Wochenende mal´
in einem Sonnenstudio... einige Stunden... gejobbt
(wenn der Papa´meiner ersten Tochter den "Babysitter" spielen konnte...)
gähn...
war meist recht langweilig da, wenig los, ...
aber auch dabei ... "was gelernt" ...
interessante Erfahrungen, die man so sammeln kann... und ich glaube, es ist ein großer Unterschied, ob man einen solchen NEBEN-Job/Ferienjob, oder gleich zwei oder drei... aus tatsächlicher Existenz "Not" heraus machen "muss" oder ob es nur ein wenig die Portokasse  aufbessern soll, oder Taschengeld-oder kurzfristige Wünsche erfüllen...

auch meine Töchter haben bereits im mittleren Jugendalter
( so ab 15/16/17) begonnen, nebenher Tätigkeiten zu erledigen, für die es extra Geld gibt...
ich finde, sowas kann grdsl nicht schaden...so, wie Martina R. hier sagte... man kann NUR daraus "lernen" ...wenn es auch nicht immer "schöne" Eindrücke sind, die man mit nimmt, so doch aber wichtige, lehrreiche... vllt auch ernüchternde´... ABER auch EIGENES Geld in Händen zu halten, für das man SELBST etwas hat tun müssen, ist eine verdammt wichtige Erfahrung...
wie ich finde
:-)

und manches Mal ... macht es sogar auch richtig Spaß und Freude ...
:-)

Sabrina Jaskolka aus Essen
am 10.05.2021 um 16:28

Ich habe während des Studiums beim WDR Fernsehen gearbeitet. Dort war ich jahrelang Produktionsassistenz und habe neben meinem Verdienst auch wahnsinnig viele tolle Menschen kennengelernt :-)

Regine Hövel aus Dinslaken
am 12.05.2021 um 19:23
Kommentar wurde am 12. Mai 2021 um 19:24 editiert

Ich habe einen "Nebenjob" gemacht im alter zwischen 13 und 16 Jahren. Mit 13 bekam ich meine ersten Nylonstrümpfe, die sehr schnell durch Laufmaschen entstellt wurden. Es gab in der Nähe eine Dame, die Laufmaschen aufnahm. Zu ihr ging ich. 3 Tage später sollte ich die Strümpfe abholen. Die Reparatur war nicht erledigt, als ich sie holen wollte. Die Dame erklärte mir, dass sie sooooo viel zu tun habe, deshalb ....
Ob ich nicht Lust hätte, ihr zu helfen. Ich überlegte nicht lange, schließlich wollte ich meine Strümpfe repariert wieder anziehen können. Und Taschengeld bekam ich auch keines. Da war die Aussicht auf eigenen Verdienst sehr verlockend. Also versuchte ich, mein Glück. Ich schaffte es tatsächlich nach kurzer Übungsphase Nylonstrümpfe so zu reparieren, dass als einzige Spur der Reparatur eine winzige Quernaht blieb, mit der die aufgenommenen Manschen am Ende fixiert wurden. Diese Naht war unumgänglich.
3 Jahre lang habe ich mir in meiner Freizeit so mein Taschengeld verdient, ob mehrfach in der Woche oder sonntags, das war mir egal. Es hat Spaß gemacht. Zumal meine Lehrmeisterin wunderbar von alten Filmen erzählen konnte. Es war nie langweilig.
Von meinem ersparten Verdienst habe ich mir eine Schranknähmaschine gekauft, die mir Jahrzehnte gute Dienste geleistet hat. An diese Zeit denke ich sehr gerne zurück :))