Die Lokalkompass-Couch
Mitmachen: Geschichten aus der Schulzeit

Die Schulzeit war nicht immer ein Zuckerschlecken. Wie ist es bei euch gelaufen?
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  • Die Schulzeit war nicht immer ein Zuckerschlecken. Wie ist es bei euch gelaufen?
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Herzlich lade ich euch zu einer weiteren Sitzung auf der Lokalkompass-Couch ein! Bei dieser Mitmach-Aktion seid ihr eingeladen, eure Bilder und Geschichten zu teilen. Interviewt euch dazu einfach selbst und erstellt einen eigenen Beitrag zum Thema. Bitte denkt daran, die unten angegebenen Schlagworte zu benutzen. Diesmal geht es um Geschichten aus der Kindheit.

Hier bin ich aufgewachsen:
Ich bin 1987 in Hagen zur Welt gekommen. Meine Kindheit und Jugend habe ich aber in einer kleinen Stadt im Süden von Dortmund verbracht, nämlich in Schwerte an der Ruhr. Um genauer zu sein: in Ergste bei Schwerte an der Ruhr. Ergste ist ein kleines Dorf am Rande des Ruhrgebiets, das im Jahr 1996 900 Jahre alt geworden ist. Man kennt es vielleicht aus dem Radio, weil immer mal Stau am Westhofener Kreuz ist – oder seltener ein Gefangener aus der JVA abhaut. Es gibt einen Bahnhof mit einem einzigen Gleis, den ich als Jugendlicher sehr gern benutzt habe, um wegzukommen. Eine besonders schöne Sache an Ergste: Das örtliche Freibad wird bis heute vollständig ehrenamtlich geführt und ist ein echter Publikumsmagnet. Ansonsten bietet Ergste viele Felder, wenig Geschäfte und eine miese Anbindung an den ÖPNV – ein echtes Dorf eben.

Das war mein Schulweg:
Meine Grundschule war in drei Minuten zu Fuß zu erreichen. Spannend wurde es erst, als ich auf die weiterführende Schule kam: Das Ruhrtal-Gymnasium in Schwerte. Um morgens noch vor 8 Uhr zur ersten Stunde da zu sein, musste ich mich in Ergste um kurz nach 7 zusammen mit 4 Millionen anderen Kids in den Bus quetschen. Dieser fuhr dann ganz gemächlich, irrsinnige Umwege über ein Nachbardorf nehmend und dabei immer weitere berucksackte Kinder einpferchend, nach Schwerte, wo er über vier Haltestellen verteilt alle wieder ausspuckte. Und auf dem Rückweg wieder dasselbe. Bei schönem Wetter konnte ich aber mit dem Rad durch die grünen und nach Raps duftenden Ruhrwiesen fahren. 

Das Schönste an der Grundschulzeit: Mein bester Freund und ich.
  • Das Schönste an der Grundschulzeit: Mein bester Freund und ich.
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Das waren meine Lehrer*innen:
Oh, der Lehrkörper. In meiner Erinnerung eine wirre Mischung aus Leuten, darunter wenige, die dem Job gewachsen waren, und viele, die sich besser was anderes gesucht hätten. Da war zum Beispiel Frau F., die Biologie und Chemie unterrichten sollte, in Wirklichkeit aber nur eine gefährliche Person mit Zugang zu gefährlichen Substanzen war. Oder das Ehepaar D. (beide Kunst), das die Kreativität von uns Kindern mit nervraubenden Analysekatalogen niederwalzte. Als Frau D. einmal mitbekam, wie ich im Unterricht einen Schokoriegel aß, wünschte Sie mir laut und deutlich, ich möge daran ersticken. Dazu kamen mutmaßliche Alkoholiker, ein paar Sadisten und jemand, der so langweilig war wie Tausend Staffeln "Lindenstraße". Es ist schade, aber ich erinnere mich vor allem an die Totalausfälle.

Das waren meine Lieblingsfächer: 
Ganz ehrlich: In der Schule habe ich niemals etwas freiwillig gemacht. Es war leider nicht so, dass ich besonders Spaß am Unterricht hatte. Aber manches Fach war vielleicht etwas weniger nervig als andere. Pädagogik zum Beispiel. Der Lehrer war grausam, aber der Kurs ziemlich nett. Außerdem gab es hier zum ersten Mal ein paar philosophische Texte zu lesen. Das Wenige, das ich daraus kapierte, kam mir ziemlich clever vor. Religion fand ich auch okay, zumindest dann, wenn es nicht so konfessionell war. 

Mit vielen dieser Kids habe ich später meinen Abschluss gemacht.
  • Mit vielen dieser Kids habe ich später meinen Abschluss gemacht.
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Das konnte ich an der Schulzeit nicht leiden:
Vieles! Ich mache eine Liste.

  1. Die Fächer Physik, Chemie und Biologie sind an mir rückstandslos vorbeigegangen. Ich fand alles daran ätzend, aber ganz besonders die Lehrer*innen. 
  2. Gutenmorgenrituale. Ihr kennt das vielleicht noch: Die Lehrerin kommt rein, sagt ihren Gutenmorgen, und dann alle im Chor "Guuuteeenmooorgeeenfraudingsbums". Grauenhaft.
  3. Über meine Lehrer*innen habe ich schon gesprochen.
  4. Die Uhrzeit. 7.50 Uhr war Unterrichtsbeginn. Ich fand das damals und finde das heute noch sehr unsinnig.
  5. Der Geruch. 
  6. Hausaufgaben. Wenn immer möglich, habe ich sie nicht gemacht.
  7. Latein.
  8. Kopierte Arbeitsblätter.
  9. Referate.

Daran erinnere ich mich gern:
Wenig. Trotzdem eine Liste.

  1. Freunde. Ohne meine Freunde wäre es nicht gegangen. Leute, die das gleiche durchmachten, die gleichen Sorgen, das gleiche witzig fanden. Mit wenigen habe ich heute noch Kontakt.
  2. Der Schulkiosk und seine Köstlichkeiten.
  3. Abi-Streiche. Wenn die jeweilige Abschlussklasse ihren letzten Schultag hatte, gab es keinen Unterricht, sondern lauten Quatsch, der von den Abiturient*innen ausgedacht und gesteuert wurde. In meinem eigenen Abschlussjahr habe ich den ganzen Spuk aber auf einer Couch verpennt.

Mitmachen bei der Lokalkompass-Couch

Und jetzt seid ihr dran: Teilt eure Erinnerungen und Fotos – erzählt von eurer Schulzeit! Ich freue mich über eure Einblicke und Geschichten. So könnt ihr mitmachen:

Erstellt einen eigenen Beitrag hier im LK und erzählt, wie es bei euch in der Schule war. Bilder und Text sind uns gleichermaßen willkommen. Euer Beitrag kann auch ganz kurz sein.
Orientiert euch dabei gern an der Gliederung von oben. Unten findet ihr den Interview-Leitfaden zum Kopieren.

Wichtig: Verwendet dabei unbedingt die beiden Schlagworte/Tags "LK-Couch" und "LK-Couch Schulzeit". So werden unsere Texte auf den zugehörigen Themenseiten übersichtlich gesammelt und jeder kann sie dort finden.

Der Interview-Leitfaden zum Kopieren:
1. Hier bin ich aufgewachsen
2. Das war mein Schulweg
3. Das waren meine Lehrer*innen
4. Das waren meine Lieblingsfächer
5. Das konnte ich an der Schulzeit nicht leiden
6. Daran erinnere ich mich gern

Autor:

Jens Steinmann aus Herne

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