Mit "Bibi Buntstrumpf" zu mehr Selbstbewusstsein

Immer schön weitergeben. Die Jungen und Mädchen zeigen sich als tolles, vielarmiges Team. A. Thiele
  • Immer schön weitergeben. Die Jungen und Mädchen zeigen sich als tolles, vielarmiges Team. A. Thiele
  • hochgeladen von Dirk Marschke

Die Kinder setzen sich, schon geht es los. Schließlich darf der weiße Ballon auf keinen Fall den Boden berühren. Egoisten sind hier gänzlich fehl am Platz. Denn die Kids zeigen: Gemeinsam ist man viel stärker!

In den Sommerferien wollen sich die lieben Kleinen natürlich vom Schulalltag erholen. Damit sie nicht vor dem TV versauern, gibt es viele tolle Programmangebote in den verschiedenen Einrichtungen der Stadt. Dass man dabei jede Menge Spaß haben und dennoch etwas für das Leben lernen kann, beweist Nuray Sülü, dem Nachwuchs bestimmt viel besser bekannt als Kinderanwältin „Bibi Buntstrumpf“ bekannt.

Gemeinsam mit dem Offenen Ganztag der James-Krüss-Schule führt sie ein „soziales Kompetenztraining“ durch. „Die Kinder sollen lernen, das eigene Ich zu stärken und das Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln“, erklärt die Kinderanwältin. „Sie sollen am Ende aufeinander achten.“ Zugegeben, der Name des Programms ist ein wenig sperrig und verspricht vielleicht nicht unbedingt Kurzweil. Doch dank einer spielerisch-leichten Herangehensweise kommen die Erst- und Zweitklässler ausnahmsweise auch in den Ferien gern für ein paar Tage in die Schule. „Wir haben viel Spaß“, strahlen Mila, Lena und Larina.

Was kann man eigentlich besonders gut?

Zunächt geht es darum, das die Kleinen sich selbst etwas besser kennenlernen. Es werden Familienwappen gemalt, Fotos unter dem Motto „Ich bin wertvoll“ geschossen und besprochen, was man eigentlich so alles ganz besonders gut kann. Und da dies bekanntlich den Großen schon nicht ganz leicht fällt, müssen auch die Kleinen erst ein wenig grübeln, bis ihnen etwas einfällt. „Die einen sagen, sie können gut zuhören. bei anderen ist es zum Beispiel reiten, oder Fußball spielen“, berichtet Nuray Sülü.

Zudem wird über Gefühle gesprochen. Und zwar ganz ohne Psychologen-Couch, sondern mit kleinen Karten auf denen lachende, weinende oder auch leicht angespannte bunte Gesichter zu sehen sind. Jeden Tag gibt es eine Runde, in der sich die Jungen und Mädchen eine Karte schnappen.

Und hierbei gibt es sogar rührende Momente. Denn eines der Kinder hat gerade einen Todesfall zu verarbeiten und nimmt deswegen eine Karte mit einem traurigen Gesicht. Die anderen haben sich, ohne zu wissen worum es genau geht, sofort besonders um das Mädchen gekümmert. „Diese Fürsorge war bemerkenswert“, zeigt sich Nuray Sülü beeindruckt. Da entdecken auch die Jungen ihr weiches Herz.

Mit Teamspielen zu mehr Gemeinschaftssinn

Doch nun ist es Zeit für etwas Bewegung! Denn die Kooperationsspiele stehen auf dem Plan. „Die Kinder sollen gemeinschaftlich etwas erreichen und so zum Teamplayer werden“, erklärt Bibi Buntstrumpf. „Und Kinder lernen beim Spielen am besten!“

So wird zum Beispiel ein Kreis gebildet, in dem sich alle an den Händen fassen. Ohne die Verbindung zu lösen, muss ein rotes Band von Körper zu Körper weitergegeben werden. Da ist Beweglichkeit gefragt! Bei einem anderen Spiel sitzen die Kinder hintereinenader und nach dem Prinzip der „stillen Post“ wird dem Vordermann mit den Fingern ein Wort auf den Rücken „geschrieben“. Ob da wohl die richtige Lösung vorne ankommt?

Eine weitere Herausforderung ist es, einen Ballon so weiterzugeben dass er nicht den Boden berührt. Denn für alle Übungen gilt. wenn es nicht klappt, dann geht es wieder von vorne los!

Die größte Prüfung für das neue Gemeinschaftsgefühl wartet am Ende des Ferienprogramms, wenn es zum Klettern in den Recklinghäuser Hochseilgarten geht.

„Natürlich kann man die Kinder in ein paar Tagen nicht umkrempeln, aber sensibilisieren“, weiß Nuray Sülü. Sie wünscht sich, dass die Kleinen selbstbewusster werden. „Das geht im Alltag oft unter. Es wird in unserer Gesellschaft viel zu viel auf die Schwächen geachtet, die Stärken gehen dabei häufig unter“, meint Nuray Sülü bedauernd. Doch es ist keine Zeit für Trübsinn. Denn die fröhlichen Jungen und Mädchen wollen mit Feuereifer die nächste Aufgabe spielerisch leicht bewältigen!

Autor:

Dirk Marschke aus Herne

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