Lokalkompass-Community
Bürgerreporter des Monats Februar: Rüdiger Wendt aus Castrop-Rauxel
Rüdiger Wendt ist ein echter Ruhrie. Geboren und noch immer wohnhaft in Castrop-Rauxel, durchstreift er mit seiner Kamera die Lande und zeigt seine Ausbeute im Lokalkompass – außer natürlich, er hat wieder einen verbotenen Lost Place fotografiert. In diesem Februar ist Rüdiger unser Bürgerreporter des Monats.
Stelle dich in einem Satz bitte einmal selbst vor.
Ich bin vor 61 Jahre in Castrop-Rauxel geboren und stolz ein Ruhrie zu sein!
Wie kam es, dass du Bürgerreporter geworden bist?
Ich war mehrere Jahre im Arbeitskreis für Stadtgeschichte in Castrop-Rauxel tätig, dort konnte ich meine Leidenschaft für die Geschichte von Castrop-Rauxel und dem Ruhrgebiet voll ausleben. Das stöbern in alten Akten und Zeitungen ist voll mein Ding und wenn man dann noch geschichtlich relevante Unterlagen entdeckt, die noch keiner kennt, macht das erst recht Spaß. Wir vom Arbeitskreis haben dann auch einige Broschüren zur Geschichte von Castrop-Rauxel herausgegeben. Während dieser Zeit bin ich dann auch zum Lokalkompass gekommen, beim geschichtlichen Stöbern im Internet bin ich dann auf einige Bürgerreporter gestoßen und dachte: Da machst du auch mit. Durch meine Wechselschicht hatte ich nicht mehr die Zeit mich mit dem Lokalkompass zu beschäftigen und hatte mich zwischenzeitlich abgemeldet, was ich dann im Nachhinein bereut habe.
Was war bisher dein größter Erfolg als Bürgerreporter? Welche deiner Beiträge und Fotos findest du selbst am besten gelungen?
Mein größter Erfolg im Lokalkompass ist der Beitrag vom Schreck am Ewaldsee, den ich selber auch sehr gelungen finde, auch wenn die Bilder nicht die besten sind. Ich war wirklich erschrocken, als ich in einen Haufen von sich drehenden, umschlungenen Schlangen stand. Schlangen sind nichts für mich, auch wenn diese nicht giftig sind, mag ich Sie nicht unbedingt. Eine Ringelnatter mit bis zu 1,20 Meter Länge macht schon richtig was her.
Wann und wie hat deine Leidenschaft fürs Fotografieren begonnen?
Zum Fotografieren kam ich 1976 mit 16 Jahren, als ich ein Buch von K.M. Lehmann mit Bildern von Castrop-Rauxel las. Ich war total begeistert von den alten Bildern und wollte dann auch gleich loslegen. Ich nahm dann die Knipskiste von meinem Vater, eine alte Agfa Silette, und begab mich in die Innenstadt von Castrop-Rauxel. Das Ergebnis war dann recht ernüchternd: überbelichtet, unterbelichtet und verwackelt. Übung macht den Meister, und es ging weiter, als dann die ersten brauchbaren Bilder geschossen wurden. Jetzt bekam ich meine erste Spiegelreflexkamera von Photo Porst, ich war stolz wie Bolle.
Du bist begeisterter Fotograf mit jahrelanger Erfahrung. Was sind deine liebsten Genres in der Fotografie und wie suchst du dir deine Motive?
Meine Motive suche ich hauptsächlich in der Industriekultur, bin aber auch für alles andere offen, Schlösser, Architektur und Natur. Am liebsten besuche ich aber Lost Places, die maroden verlassenen Villen und Fabrikhallen ziehen mich magisch an. Für eine Woche Urlaub benötige ich dann ein Jahr Recherche und Planung im Internet. Leider sind das keine Aufnahmen für den Lokalkompass, da das Betreten eines Lost Places nicht immer erlaubt ist und ich somit die Bilder nicht veröffentlichen kann.
Was wären zwei oder drei Tipps für diejenigen, die sich fürs Fotografieren begeistern, aber noch nicht so viel Erfahrung haben? Was braucht man, um besser zu werden?
Mein Tipp für Anfänger in der Fotografie: Treffe dich mit dem einen oder anderen Fotofreund und hole dir Tipps in Sachen Technik und Fabrikat. Wer nur dann und wann ein Foto macht, sollte sich keine Spiegelreflexkamera zulegen. Auch muss man sich damit ordentlich beschäftigen, um die Einstellungen richtig vorzunehmen. Wer nur mit der Automatik fotografiert, macht auch nur durchschnittlich gute Fotos. Erst die manuelle Einstellung und Erfahrung bringt die Qualität der Aufnahme!
Was wäre dein Traumziel für eine Fotoreise und warum?
Die verlassene Stadt Machu Picchu der Inka in Peru würde mich noch brennend interessieren, die Geschichte und Architektur ist schon vom Feinsten. Man muss ja auch Träume haben! Ansonsten bewege ich mich innerhalb Deutschlands und lasse in Sachen Fotografie alles auf mich zu kommen.
Was macht deine Heimat Castrop-Rauxel lebenswert? Was läuft nicht so gut?
Das Ruhrgebiet ist lebenswert, weil der Ruhrie normalerweise sehr aufgeschlossen ist und es so Dinge gibt wie datt Büdchen und die Kneipe anna Ecke. Leider werden Büdchen und Kneipen immer seltener, denn seine Kippen holt man an der Tanke und das Bierchen wird Zuhause getrunken.
Was würdest du dir als Fotograf von uns als Redaktion noch für Aktionen wünschen?
Durch die Aktionen Foto der Woche und Newswall am Limbecker Platz bleibt für die Fotografen eigentlich keinen Wunsch mehr offen. Es ist schon erstaunlich wie viele gute Fotografen sich bei den Aktionen präsentieren!
Autor:Jens Steinmann aus Herne |
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