Frage der Woche
35 Jahre nach Tschernobyl: Was sind eure Erinnerungen an die Katastrophe?

Heute vor 35 Jahren explodierte im Kernkraftwerk Tschernobyl nahe der ukrainischen Stadt Prypjat ein Atomreaktor. Eine historische Nuklearkatastrophe, der viele Menschenleben zum Opfer fielen. Was sind eure Erinnerungen an das große Unglück von 1986?

Als am 11. September 2001 das World Trade Center durch Islamisten zerstört wurde, war ich gerade mit Freunden auf dem Weg zum Sport. Ich war 14 Jahre alt und erinnere mich, dass keiner von uns so richtig begriffen hatte, was da eigentlich passiert war. Einer stimmte auf unpassende Weise die amerikanische Hymne an. Wir tauschten aus, was wir zu wissen meinten. Dann kam Sport. Erst in den nächsten Tagen wurde mir langsam klar, dass hier etwas passiert war, dass große Folgen haben würde. 

Jodtabletten und Strahlungsberichte

Noch heute wissen viele ganz genau, was sie an 9/11 gemacht haben: wo sie waren, wer dabei war, welcher Sender lief. So geht es wahrscheinlich auch vielen Menschen mit der Katastrophe von Tschernobyl. Das große Unglück hatte weit über die Grenzen der damaligen Sowjetunion Auswirkungen auf das tägliche Leben. Jodtabletten, vernichtetes Gemüse und ständige Strahlungsberichte bestimmten monatelang die Schlagzeilen in beiden deutschen Staaten. Die Institutionen der BRD zeigten sich überfordert mit der Situation. Das daraus folgende Kompetenz- und Verordnungschaos führte schließlich auch zur Gründung des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Die Umweltbewegungen bekamen in der Folge mehr politischen Einfluss, der sich auch in der Gründung der grünen Partei niederschlägt.

Woran erinnert ihr euch?

Frage der Woche: Wie sind eure Erinnerungen an den 26. April 1986 und die folgende Zeit? Was hat euch besonders besorgt? Habt ihr auf bestimmte Dinge verzichten müssen oder euch vorsichtshalber selbst eingeschränkt? Wie war die Zeit nach dem Unglück? Glaubt ihr, dass die Katastrophe von Tschernobyl manche Dinge in Deutschland nachhaltig verändert hat? Lasst es mich in den Kommentaren wissen.

Autor:

Jens Steinmann aus Herne

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18 Kommentare

Bruni Rentzing aus Düsseldorf
am 30.04.2021 um 08:38

Lieber Jens...
DIE WOLKE war eine Pflichtlektüre
meines Sohnes in der Schule!

Natürlich erinnere ich mich auch
noch an so einiges, was mit dieser
"Sache" zusammenhängt!
Gerade Pilze und anderes sollte
nicht gegessen werden... manches
liegt weit zurück und ist verdrängt!

Lieben Gruss und schönes Wochenende von Bruni

ANA´ stasia Tell aus Essen
am 30.04.2021 um 11:10

@Thomas U. ...
DAS ist ja eine WAHNSINNS´-Story...spannend, abenteuerlich...und bestimmt GAR nicht "witzig" wenn man drin´steckt
tssss...Stasi´...

und auch die Geschichte hier von unserer Anja... irre...
irre lieb und besorgt... damals von Deinen Eltern all´ die Konserven ...

neee, an solche Sachen kann ich mich kaum erinnern
müsste mal´meine Mutter fragen ... mein Vater lebte da ja noch, aber...ihn kann ich ja nicht mehr fragen ...
es war eh die Zeit der (Frieden-) Demos´und der ANTI Atom-Demonstrationen, damals mItte und Ende der 80 ziger, und... ich war (politisch-gesellschaftlich-) wissbegierig einerseits und wollte andererseits mein junges Erwachsenen-LEBEN eben genießen...
eigenes Geld verdienen, erste eigene Wohnung und und und ...
und dann eben "solche" Sorgen...

sooo ungefähr... stelle ich es mir heute für die jungen Menschen
zwischen 12 und 28 Jahren vor ...
Sorgen um diese WELT, Zukunft dieser Erde...
gibt soooo´Vieles, was seit dieser Katastrophe damals nicht wirklich besser wurde...!?!?

:-(

Bernhard Braun aus Essen-West
am 30.04.2021 um 12:51

Jo kein Tanz in den Mai
Ana wieso kommst du auf 28 Jahre ? Schönes Wochenende Atom frei