Wilhelmstraße & die Abgründe von Wanne-Eickel

Lieschen Müller sorgt für frischen Wind in der WG an der Wilhelmstraße. | Foto: Mondpalast
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Mondpalast von Wanne-Eickel Joachim Luger alias „Vater Beimer“ aus der Lindenstraße könnte mitunter glatt die Sprache weggeblieben sein, bei dem was er bei der Premiere von „Wilhelmstraße“ im Mondpalast von Wanne-Eickel so alles zu hören und sehen bekam. Denn die Wanne-Eickeler Version ist dank Autor Sigi Domke und Regiesseur Thomas Rech schon ein wenig herber anzusehen als die biedere Lindenstraße.

Folge 4.899 von "Wilhelmstraße - Helden des Alltags"

Und zu lachen gibt es bei der Folge 4.899 von „Wilhelmstraße - Helden des Alltags“ auch viel mehr. Schon bei der Anmoderation durch „Showmaster“ Martin Zaik wird klar, dass es sich bei dem Stück nicht um ein klassisches Theaterstück in drei Akten handelt, sondern um ein Szenenspiel wie man es aus dem Fernsehen kennt. Und sogar die Werbepause darf dabei nicht fehlen.
Im Stück suchen Physiotherapeutin Biggi, die glücklich getrennte aber ungeschiedene Eva und Bahnhofsmissionsmitarbeiter Anselm eine neue Mitbewohnerin für ihre WG. Halbtags-Mann Dani lebt zwar mit seinem Angetrauten Sascha in einer eigenen Wohnung, aber die beiden sind häufig zu Gast in der WG und sorgen dabei für reichlich Spaß.
Vermieter Herr Wölki versucht standhaft seine Interessen und Wünsche umzusetzen, scheitert damit aber meist an seinen Mietern. Bei seinen Auftritten macht er aber dem Ausspruch, dass kleine Männer ebenso bissig sind wie kleine Hunde alle Ehre.

Alma Gildenast als Lieschen Müller steht für prickelnde Erotik

Wenn dann noch „Blindfisch“ Lieschen Müller in Hotpants und mit Blindenbinde am knackigen Oberschenkel auftaucht, dann sprüht die Erotik durch den Mondpalast.
Nachdem sich zuvor Mary in der WG als potentielle „Neue“ vorgestellt hat und die beiden weiblichen Bewohnerinnen entsetzt hat mit ihren Beschreibungen ihren Lebensgefährten, der gern mit (Bier-)Fahne und ohne (Verhüter-)Gummi Sex macht, kommt das Küken Lieschen gerade recht. Denn sie hat ja ein echtes Schicksal mit dem sie dem sozial engagierten Anselm regelrecht schmackhaft gemacht wird: Ihre Blindheit.
Doch auch als sich herausstellt, dass die nur gespielt und die Hausaufgabe der Schauspielschule darstellt, ist sie bereits zum vollwertigen WG-Mitglied mutiert und nicht mehr wegzudenken. Denn sie bringt richtig frischen Wind und zur großen Freude Evas einen gerade von seiner Frau getrennten Vater mit. Und auch mit ihren Hausaufgaben für die Schauspielschule finden sich die Mitbewohner schnell ab und akzeptieren auch ein dahingeschleudertes "Arschloch" als normal, weil Lieschen gerade das Tourette-Syndrom übt.

Mittels Erotik geht es in die Abgründe von Wanne-Eickel

Und so nimmt das durchaus erotische Spiel seinen Lauf. Einen nicht unwesentlichen Beitrag dazu liefert auch Sascha, der mit knappen Leder-Shorts, dafür aber um so höheren Leder-Stiefeln reichlich gut gebaute Haut zeigt.
Wie immer im Mondpalast von Wanne-Eickel ist auch dieses Stück dem Ensemble regelrecht auf den Leib geschrieben. Da bildet auch Neuzugang Lieschen Müller alias Alma Gildenast keine Ausnahme.
Und so tun sich dem Zuschauer wahrlich die Abgründe von Wanne-Eickel auf, wenn es auf und in der Wilhelmstraße so richtig zur Sache geht. Da kann es auch schon mal auf Kosten der Premierengäste gehen, wie etwa im Fall von Jean Pütz, der mehrfach angeführt wurde, wenn es darum ging, ob Beziehungen mit großem Altersunterschied zum Scheitern verurteilt sind oder nicht. Hier zeigten sich Thomas Rech und sein Team mal wieder sehr spontan.

Der Prinzipal teilt auch gern mal lockere Sprüche aus

Doch auch Prinzipal Christian Stratmann bewies Sprachwitz bei der Begrüßung der Premierengäste. So prophezeite er dem Gelsenkirchener CDU Politiker, Landtagsabgeordneten und ehemaligen NRW-Verkehrsminister, dass er mit seiner derzeitigen Kandidatur für den Bundestag „mit hohem Tempo den Bundestag erobern“ wird.

Lesen Sie auch den Beitrag :

Lieschen Müller grüßt die Gelsenkirchener

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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