Wenn ein Buch die Fantasie wach kitzelt

Eine gemütliche Lese-ecke richteten sich die Jugendlichen ein, um sich dann sogleich in den historischen Krimi „Der Name der Rose“ zu vertiefen (von links, im Uhrzeigersinn): Rada, Dustin, Jennifer, Kadir, Bianca. Alle Fotos: Detlef Erler
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  • Eine gemütliche Lese-ecke richteten sich die Jugendlichen ein, um sich dann sogleich in den historischen Krimi „Der Name der Rose“ zu vertiefen (von links, im Uhrzeigersinn): Rada, Dustin, Jennifer, Kadir, Bianca. Alle Fotos: Detlef Erler
  • hochgeladen von Bernhard W. Pleuser

Sophia liebt Mystery-Thriller. Da kommt ihr der Kloster-Krimi „Der Name der Rose“ gerade recht. „Gleich morgen fange ich damit an“, freut sie sich und kuschelt sich in die gerade eingerichtete Leseecke.

Das gemütliche Plätzchen zum Schmökern haben die Jugendlichen in den Räumen der FAA Bildungsgesellschaft West eingerichtet, die ihr Domizil an der Herner Straße hat. Das „Lesefieber“ erfasste sie während der gleichnamigen Projektwoche.
„Wir wollen den Jugendlichen die Welt der Bücher näherbringen“, beschreibt Standortleiterin Jennifer Knopik das Ziel. Da bot sich der Welttag des Buches am 23. April als Anlass geradzu an. Vor allem, wenn man einen netten Sponsor hat: Der Hobby-Autor Carsten Koch schenkte den FAA-Jugendlichen 30 Exemplare des weltberühmten Romans „Der Name der Rose“ von Umberto Eco.
Und er redete ihnen auch gleich ins Gewissen. „Ich habe einen engen Zusammenhang zwischen Lesen und Sprechen sowie Lesen und Rechtschreibung erkennen können“, berichtet der Ausbilder aus seiner beruflichen Erfahrung. „Wer nicht liest, hat ernste Probleme mit dem Verfassen eigener Texte.“
Umberto Eco hat bereits jede Menge „Zuwachs“ in der Leseecke gefunden. So langsam füllt sich ein alter Regal-schrank mit Werken von „Tausend und eine Nacht“ bis zu Michael Endes „Momo“, von Stephen Kings blutigen Horrorgeschichten bis zu Fix und Foxi.
„Jeder Teilnehmer, der ein Buch mitbringt, leiht sich ein anderes aus“, freut sich Sozialpädagogin Tanja Nöhring.
Nicht nur das Einrichten der Leseecke stand auf dem „Lesefieber“-Programm, sondern auch eine Bücherrallye in der Wanner Bücherei und eine Lesung der Autorin Isabelle Schmitt-Egner („Sam aus dem Meer“).
„Die FAA möchte mit all dem als gutes Beispiel voran-gehen und gerade jungen Menschen wieder einen Zugang zum Buch und zum Lesen verschaffen“, betont Jennifer Knopik. „Lesen bildet – das gilt auch noch im elektronischen Zeitalter. Wer ein Buch in die Hand nimmt, lässt einen Film der Fantasie in seinem Kopf ablaufen. Bisher lesen unsere Jugendlichen meist Magazine oder Comics. Das hat natürlich auch mit Geld zu tun, denn Bücher sind teurer.“
Die FAA („Facharbeiter-Ausbildung“) bietet in Herne Berufsvorbereitende Maßnahmen an in den Bereichen Hotel/Gastronomie, Wirtschaft/Verwaltung, sowie Lager und Handel. Man kann – in Kombination mit dem Berufskolleg – den Hauptschulabaschluss nachholen. Zum Angebot zählen auch das Werkstattjahr sowie Praktika in Betrieben, um eine Ausbildung zu bekommen. Info: www.faa-west.de
Apropos Bücher: Am Dienstag, 8. Mai, 14.30 Uhr, liest Matthias Gerschwitz in der FAA (Herner Straße 58-60) aus seinem Buch „Endlich mal was Positives“ über den Alltag nach mehr als 15 Jahren mit HIV. Eintritt frei. Voranmeldung ist erwünscht unter 02325/97 35-24. Jeder Interessierte kann kommen.

Autor:

Bernhard W. Pleuser aus Essen-Kettwig

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