Wenn der Wind weht...

Martina Muck ist gespannt auf das Resultat ihrer ungewöhnlichen Aktion.(Erler
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Wie von Zauberhand geleitet, bewegt sich der Stift über das Papier und hinterlässt feine Linien. Martina Muck steht zufrieden daneben und lässt ihren „Windzeichner“ sein Werk verrichten.
Das Künstlerleben kann so wunderbar einfach sein. Man lässt einfach die Natur die Arbeit tun und wartet ganz entspannt mit einer Tasse Kaffee in der Hand ab, was dabei herauskommt. Es ist eine unscheinbare Konstruktion, die Martina Mauck vor den Flottmann-Hallen errichtet hat. Drei zusammengebundene Holzstangen, ein Faden in der Mitte, an dessen Ende ein Stift in einer Metallhalterung baumelt.
Mit Hilfe eines Segels führt der Wind für eine Stunde das Zeichenwerkzeug. Je nach Stärke der Bewegungen entsteht ein schier undurchdringliches Gewirr feiner Linien oder es finden sich eben nur, ganz sparsam, einige wenige Zeugnisse des Windes auf dem Papier.
„Es kann schon mal passieren, dass sich eine dreiviertel Stunde nichts tut“, weiß Muck, die die Aktion schon einmal im Osten der Republik durchgeführt hat. Da muss sie denn auch manchmal die Schaulustigen zurückhalten. Denn eingreifen ist nicht erlaubt, „es ist die Mischung aus Ungeduld und Ruhe, die den Vorgang so spannend macht“, erklärt die Künstlerin ihre Faszination für die im Endresultat eher unspektakulären Werke.
„Die Idee zu dem Projekt geht auf ein Gespräch aus dem Jahr 2009 zurück, also noch vor dem Kulturhauptstadtjahr, zurück“, erinnert sich Jutta Laurinat, Ausstellungsleiterin der Flottmann-Hallen. Damals hat es nicht geklappt, dafür ist es jetzt so weit.
An insgesamt 15 Kunstorten baut zum 17. Juli ihren „Windzeichner“ auf. „Die Aktion wird immer mit etwas besonderem an den einzelnen Orten verknüpft“, verrät Muck. So ist sie zur Nacht der Industriekultur (9. Juli) an der Künstlerzeche Unser Fritz dabei, am Internationalen Museumstag (15. Mai) beehrt sie das Emschertal-Museum. Sonntag, 20. März, besucht Muck ab 12 Uhr die „WFGalerie“ am Westring 303.
Ab dem 4. Mai sind die ersten Werke im Foyer des Herner LWL-Museums für Archäologie zu sehen. Nach und nach wird die Schau erweitert, bevor am 22. Juli die komplette Ausstellung eröffnet wird.

Martina Muck ist gespannt auf das Resultat ihrer ungewöhnlichen Aktion.(Erler
Bläst der Wind ordentlich und setzt soden feinen Stift in Bewegung, gibt es auch auf dem Papier einiges zu sehen.Foto: Erler
Autor:

Dirk Marschke aus Herne

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