Verrückte junge Kunst
"Willst du die Welt verändern? Mach doch!“ So lautet die einfache und doch so vielfältige Aufforderung, mit der das Jugentheaterprojekt Pottfiction in die zweite Runde geht.
Die Erstauflage fand anlässlich des Kulturhauptstadtjahres statt. Nun sei geschaut worden, „welche Projekte nachhaltig waren“, erklärt Gabriele Kloke vom Theater Kohlenpott. Pottficition wurde getestet und für gut befunden und so geht es seit Ende 2013 mit Unterstützung von Urbane Künste Ruhr, der Ruhr.2010-Nachfolgegesellschaft, sowie dem Land NRW weiter.
Beteiligt sind neben dem Herner Theater Kohlenpott das Helios-Theater Hamm, das Consol-Theater Gelsenkirchen, das Kinder- und Jugendtheater Dortmund, das Schauspiel Essen und das Junge Schauspiel Bochum. Mitmachen können Jugendliche zwischen 16 und 22 Jahren.
Großes Camp am Big Tipi
Höhepunkt des künstlerischen Schaffens ist das große Abschlusscamp, das vom 11. bis 17. August im Big Tipi im Dortmunder Fredenbaumpark im wahrsten Sinne über die Bühne geht. Jede Gruppe gestaltet dabei einen Abend.
Das Thema der Herner Kreativen lautet ganz einfach „Verrückt“. Doch wie geht man mit diesem Begriff um. Ist er positiv oder doch eher negativ? Ist ein klein wenig Verrücktsein wünschenswert oder doch eher hinderlich? „Die Jugendlichen haben klar gemacht, das man die Sache nicht moralisch, pädagogisch oder politisch korrekt angeht. Sie wollen aussprechen, was sie bewegt“, macht der Kölner Schauspieler und Regisseur Manuel Moser klar, der die Gruppe gemeinsam mit Hannah Schwab vom Theater Kohlenpott betreut.
Dabei werden sicher auch die klassichen Formen des Theaters aufgebrochen, „Wir werden nicht einfach nur spielen, sondern auch singen, tanzen und mehr“, will Moser noch nicht zu viel verraten.
„Es ist eine tolle Gelegenheit, neue Leute kennzulernen. Die Kultur verbindet“, freut sich die 19-jährige Joanna Asiedu.
Jugend an die Macht
Natürlich arbeitet die kreativen Köpfe in Herne nicht allein vor sich hin. So fanden Wochenend-Workshops in denen es auch um Themen wie Finanzierung, Organisation oder kommunikation eines solchen Projektes geht. „Wir wollen den Jugendlichen mehr Eigenverantwortung beibringen und mehr und mehr die Organisation in ihre Hände zu geben. Es geht um Selbstermächtigung“, erklärt Gabriele Kloke. Denn ein Ziel ist es auch, die einzelnen Gruppen zu vernetzen und so auch zukünftige künstlerische Projektarbeiten zu ermöglichen, auch außerhalb von Pottfiction.
Doch nun steht erst einmal das diesjährige Camp im Fokus. Jeden Montag treffen sich die jungen Herner von 18 bis 20 Uhr in der Dannekampschule. Neue Gesichter sind dabei noch in der Gruppe willkommen. Kontakt: Tel. 0162/2869037.
Autor:Dirk Marschke aus Herne |
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