Schon die Kleinsten sind Lokalpatrioten

Kinderanwältin Nuray Sülü (re.) und Jugendförderer Thomas Schaaf stellen den Kinderstadtplan vor. | Foto: Foto: Stadt Herne
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Aus Kindersicht gibt es in Herne keine weißen Flecken mehr. 23 Jungen und Mädchen erarbeiteten den Kinderstadtplan für den Bezirk Wanne, in dem alle Attraktionen für junge Menschen eingetragen sind. Die anderen Bezirke wurden schon in den vergangenen Jahren kartografisch von Kindern erschlossen.

Die Erarbeitung des Kinderstadtplanes war das Thema einer Osterferienaktion. Angeleitet von der Kinderanwältin Bibi Buntstrumpf alias Nuray Sülü sowie Thomas Schaaf und anderen Mitarbeitern der städtischen Jugendförderung trugen sie alle Orte von Bedeutung zusammen. Nach der morgendlichen Redaktionskonferenz schwärmten die Teilnehmer in drei Teams aus – zu Fuß, mit dem Bus, mit dem Bulli des Jugendamtes. Auf diese Weise ist sozusagen ein „abgefahrenes“ Kartenwerk entstanden – mit Spielplätzen, Jugendzentren, Bolzplätzen, Naturschutzgebieten, Parks, einem Museum und zahlreichen Kleingartenanlagen. Die kleinen Karten-Rechercheure haben der Kinderanwältin auch von ihren Geheimwegen erzählt. Die allerdings sind nicht ins Werk eingeflossen, denn Geheimwege, die öffentlich sind, haben ihren Zweck verloren. Die Beteiligten kennen jetzt ihren Stadtteil wie aus der Westentasche, was auch Nuray Sülü bestätigt: „Viele wussten nicht, welche Attraktionen es in ihrer Nähe gibt. Mädchen und Jungs aus Bickern kannten sich nicht in Unser Fritz aus und umgekehrt.“ Nur das Wanner Zentrum war allen bekannt. „Bei den Kindern ist schon Lokalpatriotismus feststellbar“, so die Kinderanwältin.
Mit ihren Eintragungen besuchten die Kinder den Fachbereich Vermessung und Kataster. Dort setzte Thomas Fischer die Vorgaben layout- und drucktechnisch um. Auf der Karte sind Hunderte gut erkennbare Symbole platziert. Und dennoch ist die Übersichtlichkeit erhalten geblieben.
Der Kinderstadtplan in einer Auflage von 9000 Exemplaren wird noch vor den Weihnachtsferien an die Wanner Schulen versandt, wo er kostenlos verteilt wird.
Die Pläne der anderen Bezirke sind längst vergriffen. Allerdings stehen sie digital unter www.herne.de zur Verfügung, wenn man auf der Homepage unter „suchen“ den Begriff „Kinderstadtplan“ eingibt. Als Nächstes will die Kinderanwältin übrigens den Stadtplan im XXL-Format drucken lassen, damit er in Schulen, Kindergärten und ähnlichen Einrichtungen an die Wand gehängt werden kann.

Kinderanwältin Nuray Sülü (re.) und Jugendförderer Thomas Schaaf stellen den Kinderstadtplan vor. | Foto: Foto: Stadt Herne
Herne ist jetzt komplett für Kinder kartografiert. | Foto: Foto: Stadt Herne
Autor:

Bernhard W. Pleuser aus Essen-Kettwig

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