Runde Sache(n) - edle Ringe
„Ich möchte später unbedingt im Museum arbeiten“, sagt Marina Dessau mit einem strahlenden Lächeln. Der Grund steckt sozusagen „am Finger“. Die Archäologie-Studentin der Bochumer Ruhr-Uni hat gemeinsam mit ihren Kommilitonen die Studio-Ausstellung „Runde Sache(n) – Die schönsten Ringe Westfalens“ im Herner Archäologie-Museum konzipiert. Die kleine, aber feine Schau ist bis zum 12. August zu sehen.
Den Uni-Hörsaal haben die Studenten „zwischen die Vitrinen“ des Museums verlegt. Sie schicken die Besucher auf eine spannende und schillernde Erlebnisreise „Eine äußerst gelungene Sache“, findet denn auch Prof. Dr. Torsten Capelle, der als „Herr der Ringe“ das Basiswissen zur Ausstellung liefert, das sich neben vielen informativen Abbildungen im Katalog findet („Runde Sache(n)“, 80 Seiten, 9,80 Euro). Unterstützung erhielten die Studenten, die auch die Texte an den Vitrinen selbst verfassten, von Museumsleiter Dr. Josef Mühlenbrock und seinem Team.
Die Ring-Ausstellung zeigt, wie vielfältig Aussehen, Nutzen und Symbolcharakter dieses weit verbreiteten Schmuckstücks in den vergangenen Jahrtausenden in Westfalen waren und bis heute sind: Ob klassisch am Finger, am Ohr oder extravagant in der Nase getragen, ob groß und schwer um den Hals gelegt oder schillernd den Fuß umgreifend – Ringe dienen der Dekoration, aber häufig sind sie zudem Statussymbol oder Sinnbild für Zusammengehörigkeit. Auch als Zahlungsmittel setzt man sie ein.
Gefunden wurden die Stücke allesamt im Boden Westfalens – der kleine Noppenring der frühen Bronzezeit ebenso wie der filigran gearbeitete und reich verzierte Ehering des hohen Mittelalters. Beim Anschauen merkt man schnell: Formen und Materialien haben sich bis heute kaum verändert. Einige Ringe gehören zur Dauerausstellung des Museums, etliche edle Stücke aus anderen Sammlungen waren noch nie in Herne zu sehen.
Autor:Bernhard W. Pleuser aus Essen-Kettwig |
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