Projekt Arche Noah in der Realschule an der Burg

Helden des Alltags

1000 € -Spende für das Kinderhospiz „Arche Noah!

Was ist eigentlich ein „Superheld“? Etwa einer, der fliegen und mal eben so die Welt retten kann? Natürlich im Alleingang und ohne sich dabei wirklich anzustrengen? Ist so einer ein „Superheld“?

„Helden des Alltags“ war das Thema des Deutschunterrichts der Klasse 8a zu Beginn des Schuljahres 2012/13 – und so kam es, dass sich die Schüler auf die Suche nach ihren eigenen „Superhelden“ machten. Freunde, Familie, Mütter und Väter, fanden die Schüler heraus, können nämlich auch ohne übernatürliche Kräfte zu unseren persönlichen „Helden“ werden – wenn sie sich selbstlos für uns einsetzen und uns zeigen, dass auf sie jederzeit Verlass ist. Das tut gut und gibt uns Sicherheit.
Doch soweit die Theorie über die Anderen - was aber ist mit uns? Können wir eigentlich auch zu „Helden“ werden? Anderen Menschen helfen und ihnen zeigen, dass wir selbstlos etwas für sie zu tun bereit sind? Können wir das - als Schüler der Realschule an der Burg?

Eher skeptisch begann also mit eben jener Frage ein am Ende großartiges Projekt, das sich vorgenommen hatte sich einfach einmal als Klasse für andere Menschen einzusetzen. Eben für jene, die auf Hilfe angewiesen sind und denen es nicht so gut geht wie uns. Schnell fiel die Wahl auf das Kinderhospiz „Arche Noah“ in Gelsenkirchen, das schwerstbehinderten oder schwerstkranken Kindern und ihren Familien Entlastung und Erholung bieten möchte, da die Pflege dieser Kinder oft eine maximale physische und psychische Belastung für die Angehörigen darstellt. Auch in besonders kritischen Lebenssituationen bietet die „Arche Noah“ im Sinne der ursprünglichen Hospizidee Begleitung und Hilfestellung – denn für manchen kleinen Bewohner ist es leider der letzte Lebensabschnitt, der hier allerdings einen würdevollen Abschluss finden darf. Die Abstimmung zum Hilfsangebot für die „Arche Noah“ fiel daher dementsprechend einstimmig in der Klasse aus.

Schwieriger gestaltete sich da schon die Frage nach der konkreten Umsetzung des Hilfeangebotes: doch nach anfänglichen Unstimmigkeiten entschieden sich die Schüler der 8a für Plätzchenbacken und einen Sponsorenlauf durch die Fußgängerzone der Stadt Herne – und hatten bei strahlendem Sonnenschein an einem Samstag vor den Herbstferien sogar das nötige Quäntchen Glück auf ihrer Seite! Pro Kilometer suchten sich die laufenden Schüler einen oder mehrere Sponsoren, die bereit waren für das Hospiz zu spenden – gleichzeitig verkauften die anderen die zuvor in der Schule gebackenen Plätzchen und überwachten die gelaufenen Streckenabschnitte. Weit über 700 Euro kamen dabei an einem einzigen Tag zusammen!
Ziemlich heldenhaft, oder??

Doch damit nicht genug. Denn ganz besonders schön war, dass während der Planung des Projektes plötzlich heraus kam, dass die Schüler der 8a nicht die Ersten waren, die auf die Idee gekommen waren, dem Hospiz „Arche Noah“ zu helfen: Schon im letzten Schuljahr hatte nämlich bereits die damalige Klasse 6c den Kontakt nach Gelsenkirchen gesucht und ein beeindruckendes Projekt in den Räumen der Realschule an der Burg entwickelt. Dabei waren über Wochen sämtliche PET-Flaschen auf dem Schulgelände gesammelt worden um den Erlös anschließend an das Hospiz zu spenden – frei nach dem Motto „Kleinvieh macht auch Mist“. Dass dem so ist, zeigte am Ende das tolle Ergebnis: nachdem auch noch auf dem Schulfest im Sommer für die „Arche Noah“ gesammelt worden war, konnten die Sechstklässler (jetzige 7c) stattliche 144,11 Euro vorweisen – und das ist nun wirklich ein super Ergebnis!!!

Dass so viel Engagement ansteckend wirkt, ist klar. Und somit war es für die Schulleitung am Ende auch selbstverständlich, den zu spendenden Betrag auf „glatte“ 1000 Euro aufzustocken.
Diese sollen nun endlich am Montag, dem 12.November 2012, im Beisein der Klassen 8a und 7c sowie ihrer beiden Fachlehrerinnen durch die Klassensprecher überreicht werden. „Arche Noah“-Bereichsleiterin Anja Dörner kommt dafür bereits um 8 Uhr extra an die „Burg“. Dass sie sich über die große Summe freuen wird, ist wahrscheinlich – aber dass sich die Schüler dabei wie Helden fühlen dürften – das ist sicher…

Autor:

Beate Soldat aus Herne

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