Mondpalast: Verführung mit Charme und Apfelsinen

Mona alias Desdemona (Alma Gildenast) und Marcello alias Othello (Dirk Emmerich) finden über Südfrüchte zu ihrer Liebe. Prinzipal Christian Stratmann (re.) freut sich derweil über das Bühnenbildmodell mit Drehbühne, denn bei der neuen „Mondpalast“-Komödie geht‘s rund. Foto: A. Thiele
  • Mona alias Desdemona (Alma Gildenast) und Marcello alias Othello (Dirk Emmerich) finden über Südfrüchte zu ihrer Liebe. Prinzipal Christian Stratmann (re.) freut sich derweil über das Bühnenbildmodell mit Drehbühne, denn bei der neuen „Mondpalast“-Komödie geht‘s rund. Foto: A. Thiele
  • hochgeladen von Bernhard W. Pleuser

An Shakespeare hat „Mondpalast“-Autor Sigi Domke offenbar einen Narren gefressen: Zehn Jahre nach dem Dauerbrenner „Ronaldo & Julia“ kommt nun „Othello, der Schwatte von Datteln“ auf die „Mondpalast“-Bühne.

Die neue Komödie, die am 28. März Premiere hat, dreht sich um Liebeslust und Liebesleid auf einem Wochenmarkt in den spießigen fünfziger Jahren.
Bei Sigi Domke spielt die Geschichte natürlich nicht im reichen Venedig, sondern zwischen Kartoffel- und Klamottenstand in Wanne-Eickel. Marktfrau Emmi verkauft hier alten Fisch und Händlerin Olga fleischfarbene Hüfthalter. Mit Dessous handelt Olga auch, aber nur unter der Theke.

Keine adeliger Mohr, sondern ein Sizilianer

Domkes Othello ist kein adeliger Mohr, sondern ein heißblütiger Sizilianer namens Marcello (Dirk Emmerich). In den fünfziger Jahren verlässt er seine Heimat, um im aufblühenden Ruhrgebiet die allerersten Südfrüchte zu verkaufen. Das gelingt ihm so gut, dass Mona Mehlig (Alma Gildenast), die italien-verrückte Tochter des Kartoffelhändlers, seinem Charme und seinem Akzent erliegt.

Auch die übrigen Marktbesucher schälen lieber Marcellos Apfelsinen als die treudeutschen Birnen von Obsthändler Meinhard Hartmann (Ekkehard Eumann), der ebenfalls ein Auge auf Mona geworfen hat.

Marcellos Erfolg erzeugt schnell Neid und Vorurteile bei dem bunten Marktvölkchen, ganz besonders bei dem intriganten Jakob Gurschinski, genannt Jago (Martin Zaik). Als Mona ihr (Papier-)Taschentuch, ein Geschenk von Marcello, verliert, sieht Jago seine Stunde gekommen.

Die Idee, die Othello-Thematik für ein Komödienpublikum umzuarbeiten, hatte der in Essen-Schonnebeck aufgewachsene Autor Domke schon lange. Besonders gut gefiel ihm der Vorschlag von Mondpalast-Bühnenbildner Matthias Handrick, den Spaß auf einem Wochenmarkt anzusiedeln. Sofort wurden Erinnerungen an eigene Jugendtage wach.

"Ein bisschen wie eine Oper"

„Mondpalast“-Intendant Thomas Rech will das Ganze „ein bisschen wie eine Oper inszenieren“, versprach er bei der Vorstellung des neuen Stücks. Er wies die Gäste des Hauses schon jetzt darauf hin, dass „die Darsteller sehr viel mit dem Publikum kommunizieren – aber keine Angst: Niemand muss auf die Bühne“.
„Othello“ wird erst einmal bis Mitte Juni gespielt, vom 23. 6. bis zum 31. 7. dauert dann im „Mondpalast“ die Sommerpause – wegen der Fußball-WM beginnt sie etwas früher als sonst.

„Im Herbst“, verspricht Prinzipal Christian Stratmann, „wird es eine Fortsetzung der ‚Wilhelmstraße‘ geben.“ Es wird also viel passieren im „Mondpalast“.
www-garantiert-stratmann.com

Autor:

Bernhard W. Pleuser aus Essen-Kettwig

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.