Glückauf! Buch mit Geschichten rund um die alten Zechen

Ein „Lese-Bilderbuch“ stellten Grafik-Designerin Kerstin Rau und Herausgeber Ralf Piorr. Das 225 Seiten dicke Buch ist im örtlichen Buchhandel erhältlich. WB-Foto: Erler
  • Ein „Lese-Bilderbuch“ stellten Grafik-Designerin Kerstin Rau und Herausgeber Ralf Piorr. Das 225 Seiten dicke Buch ist im örtlichen Buchhandel erhältlich. WB-Foto: Erler
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225 Seiten und dazwischen viel Lesenswertes über das, was unsere Stadt geprägt hat: die Bergwerke, in denen das „schwarze Gold“, die Kohle, ans Tageslicht geholt wurde. Der Herner Historiker und Autor Ralf Piorr und die Grafik-Desig-nerin Kerstin Rau haben ein Buch „gemacht“, das sich vorzüglich als Weihnachtsgeschenk eignet. Menschen mit Interesse an der montanen Vergangenheit jedenfalls, werden ihre Freude an „Vor Ort – Geschichte und Bedeutung des Bergbaus in Herne und Wanne-Eickel“ haben.
Hätte man ihm Anfang 2010 gesagt, er würde in diesem Jahr ein Buch über Zechen machen, er hätte es weit von sich gewiesen, schmunzelt Ralf Piorr, der nach eigenem Bekunden noch nie „vor Ort“, also unter Tage gewesen ist und auch sonst, als aus Niedersachsen „Zugereister“, wenig Beziehung zum Thema hatte. – Doch dann kamen die „Schachtzeichen“: Gelbe Ballons („Ballone“ sagten die Kulturschaffenden“) schwebten über den ehemaligen Zechenstandorten. Piorr koordinierte, arbeitete die Aktion für Herne wissenschaftlich auf und spürte diesen „Wärmestrom“, das Interesse, das plötzlich allenthalben wieder aufkeimte an der Industrie, die unsere Region einst prägte. In den Familien wurden wieder die alten Alben herausgekramt und Fragen gestellt, wie war es eigentlich damals? Schulen und selbst Kindergärten beschäftigten sich mit dem Thema.
„Bevor wieder alles vergessen wird, haben wir beschlossen, dieses Buch zu machen“, sagt Piorr. Mehr als fünfzig Gespräche mit Zeitzeugen wurden geführt, alte Texte gesichtet, darunter ein Reisebericht aus dem Jahr 1911.
Dabei ist ein „Lesebilderbuch“ (Kerstin Rau) entstanden. „Weder zu anekdotisch noch zu technisch“, wie Piorr anmerkt, der mehrere Mitarbeiter ins Boot holen konnte. Jan Zweyer, Autor mehrerer Romane, ist darunter und Olaf Schmidt-Rutsch, Referent im LWL-Industriemuseum, der über Thomas Mulvany promovierte, um nur zwei zu nennen. Das Buch lebt von den Fotos der alten Schachtanlagen und der Menschen, die dort ihr Brot verdienten und in den Kolonien oft unweit ihrer Zeche lebten. Faszinierend die Luftbilder: Historische und neue, aufgenommen vom Luftbild-Fotografen Hans Blossey, Nebeneinander gestellt braucht es keine Worte, um den Wandel zu beschreiben, den unsere Region seit Schließung der letzten Zeche gemeistert hat. Ansprechend auch die Gestaltung des Buches: Schwarz wie Kohle, mit einem stilisierten Flöz. Zu haben ist es für 26 Euro im örtlichen Buchhandel.

Autor:

Rainer Rüsing aus Herne

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