Wiedervereinigung
Frage der Woche: Welche Erinnerungen habt ihr an die Wiedervereinigung?

30 Jahre vereinigtes Deutschland: Welche Erinnerungen verbindet ihr mit dem langen Prozess der Wiedervereinigung? | Foto: Rainer Hruschka
  • 30 Jahre vereinigtes Deutschland: Welche Erinnerungen verbindet ihr mit dem langen Prozess der Wiedervereinigung?
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30 Jahre deutsche Einheit! Am 3. Oktober 1990 war die DDR endgültig Geschichte, das sich wieder vereinigende Deutschland am Start seiner Laufbahn. Welche Erinnerungen aus dieser frühen Zeit waren für euch prägend?

Natürlich kam das Ende der DDR und schon gar nicht die Wiedervereinigung mit der BRD aus dem Nichts. Bürgerbewegungen, Massendemonstrationen und politische Anstrengungen aus dem internationalen Westen wie Osten waren dem Einigungsvertrag vorausgegangen. Die friedliche Revolution wurde von großen Teilen der ostdeutschen Bevölkerung mitgetragen und erstreckte sich über das Jahr 1989. Am 9. Oktober gingen rund 70.000 Menschen in Leipzig auf die Straße, obwohl sie mit harten Repressionen des DDR-Regimes rechnen mussten. Einen Monat später wurde mit dem Fall der Mauer das Unglaubliche Wirklichkeit. 

Probleme bei der Einigung

Wenig später ist die Wende vollzogen: Das SED-Regime gibt den anhaltenden Protesten sowie dem inneren Verfall und wirtschaftlichen Krisen nach. Die vertragliche Wiedervereinigung Deutschlands steht fest. Aber: Es gibt haufenweise Probleme. Welche Verfassung soll das neue Deutschland bekommen? Welche Währung? Wie einigen sich die vier Siegermächte mit den beiden deutschen Staaten? Darf Deutschland Nato-Mitglied werden? Dazu kommt, dass DDR und BRD im Aufbau sehr unterschiedlich sind. Postwesen, Verwaltung, Wissenschaft, Militär, Verkehr sind nur wenige Beispiele, wo zahlreiche Einzelregelungen zur Vereinheitlichung getroffen werden müssen.

Eine der größten Herausforderungen der Wiedervereinigung  stellt die Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion dar. Die DDR-Wirtschaft ist am Boden. Staatsbetriebene Unternehmen wirtschaften seit Jahren auf Pump, ostdeutsche Privat-Betriebe können mit westdeutschen Konkurrenten in der Regel nicht mithalten. Die Privatisierung der ostdeutschen Wirtschaft durch die eingesetzte Treuhandanstalt kostet mehrere Hundert Milliarden DM. 

Mittlerweile sind sich die neuen und die alten Bundesländer in vielerlei Hinsicht ähnlicher geworden. Nach der Wiedervereinigung wanderten jahrelang Menschen von Ost nach West ab. Seit fünf Jahren ziehen genauso viele Familien aus dem Westen in die neuen Bundesländer. Die Qualität der Schulbildung ist homogener und auch die durchschnittliche Lebenserwartung gleicht sich an. Nennenswerte Unterschiede gibt es nach wie vor beim Einkommen, wo Ostdeutsche mit rund 14 Prozent Abschlag gegenüber westdeutschen Kollegen rechnen müssen. 

Frage der Woche: Wie habt ihr die Wende erlebt? Welche Erinnerungen habt ihr an die turbulente Zeit kurz nach der Wende? Ist uns das vereinigte Deutschland im Laufe von 30 Jahren geglückt? 

Autor:

Jens Steinmann aus Herne

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