Frage der Woche: Humanismus versus Nächstenliebe – Woher kommen unsere Werte?
"Die Würde des Menschen ist unantastbar", heißt es in Artikel 1 des Grundgesetzes. Hier bekennt sich die deutsche Verfassung auch zu den Menschenrechten, die unveräußerlich und die moralische Grundlage unserer Gesellschaft sind. Aber wie sind wir dazu gekommen?
Woher kommen unsere Ideale von Gleichheit, Freiheit, Recht und Unrecht? "Aus der jüdisch-christlichen Tradition Europas", heißt es da von einer Seite. Die moralische Instanz kann dieser Argumentation zufolge nur Gott selbst sein, der uns Menschen durch Offenbarungen aufzeigt, was gut und recht ist. In der Bibel schlägt sich das etwa in den zehn Geboten nieder, aber auch die Bergpredigt stifte mit dem Appell zu Gewaltlosigkeit, Barmherzigkeit und Nächstenliebe Werte für unsere heutige Gesellschaft. Auch unsere demokratische Gesellschaftsordnung lasse sich auf religiöse Wahrheiten zurückführen.
Religion oder Humanismus?
Gegen diese theologisch begründete Vorstellung richtet sich eine konfessionslose Argumentation, die die Wurzeln unserer Werte nicht im Glauben, sondern in der Aufklärung und im Humanismus sieht. Verfechter dieser Auffassung führen an, dass demokratische Werte nicht durch die Kirche, sondern gegen klerikale Widerstände durchgesetzt worden seien. Gott oder andere übernatürliche Mächte haben auf die humanistische Ethik keinen Einfluss, sie fußt auf Wissenschaft und Forschung.
In dieser Woche möchten wir mit euch über unsere Werte sprechen. Wer liegt richtig? Hat die Religion den größeren Einfluss oder der Humanismus? Oder ist es noch ganz anders? Wir freuen uns auf eure Kommentare.
Hintergrund: die Frage der Woche
Die Frage der Woche ist wieder da. Denn wir interessieren uns für Euer Wissen, Eure Meinungen, Eure Fantasie. Lasst uns Erfahrungen und Erkenntnisse austauschen - und beim Plausch darüber ein wenig Spaß haben - los geht's!
Autor:Jens Steinmann aus Herne |
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