Die Puppen tanzen lassen

Das Figurentheater-Festival Fidena feiert in diesem Jahr 60. Geburtstag und präsentiert sich inhaltlich politischer als je zuvor. In den Flottmann-Hallen gibt es vom 12. bis 15. Mai Vorstellungen.

Seit ihrer ersten Auflage im Jahr 1958 hat die Fidena über 1000 Vorstellungen gezeigt und habe sich, wie Bernd Szafranek, Leiter des Kulturbüros, betont, zu einem der bedeutendsten Festivals in Bochum entwickelt. Längst ist sie über die Stadtgrenzen hinaus gewachsen.

Organisiert wird das Festival im Deutschen Forum für Figurentheater und Puppenspielkunst, das seinen Sitz im Wasserturm an der Hattinger Straße hat. "Es ist das größte und außergewöhnlichste Festival, das wir je gemacht haben. Es hat auch den finanziell größten Etat bisher", sagt Festival-Chefin Annette Dabs.

Hatte die Fidena in den letzten Jahren immer wieder versucht, die Grenzen des Figurentheaters auszuloten, wird in diesem Jahr vor allem auf inhaltlich relevante Stücke gesetzt. Es seien diesmal viele Produktionen mit sehr viel Text dabei, was für das Figurentheater eher unüblich sei. Es sei gar nicht so leicht gewesen, solche Stücke zu finden, berichtet Dabs. Falls nötig, werde daher auch mit Übertitelungen gearbeitet, um dem deutschen Publikum die Texte zugänglich zu machen.

Gleich mehrere Produktionen befassen sich mit bürgerlichem Protest und politischem Widerstand oder erinnern an historische Widerstandsbewegungen. So widmet sich Neville Tranter in seinem Stück "Babylon" Flüchtlingen und Schlepperwesen und rückt einen ganz besonderen Flüchtling in den Mittelpunkt: Jesus. Festival-Macherin Annette Dabs liegt die Produktion "Das Geheimnis der Straße" besonders am Herzen. Es beschäftigt sich mit dem weiblichen Widerstand im Iran. Für die Fidena wurde eigens eine deutsche Textfassung entwickelt.

Eröffnet wird das Festival am 9. Mai in Bochum und endet am 18. Mai.Karten sind unter der Rufnummer 0234/47729 oder per E-Mail (karten@fidena.de) erhältlich. Das ausführliche Programm gibt es auf der Internetseite des Festivals.

Quelle: Fidena