Das Flottmann-Tor

Das Jugendstiltor, das seit dem 12. September 2010 wieder an den Flottmann-Hallen steht, wurde 1902 von Carl Weinhold aus Essen gestaltet und im selben Jahr auf der Industriemesse in Düsseldorf ausgestellt. Da es die Initialen und das Firmenschild von Heinrich Flottmann trägt, ist sicher anzunehmen, dass es der Firmeninhaber selbst in Auftrag gegeben hat.
Das Tor ist 7,5 m hoch und 9,5 m breit. Es besteht aus zwei Pfeilern, in die das zweiflügelige Tor eingehängt ist. Flankiert werden die Pfeiler durch zwei kleinere Fußgängertore. Die großen Hohlpfeiler sind aufgebaut auf jeweils vier vierkantigen Stützen mit Rankenwerk. Im unteren Teil beider Pfeiler wacht jeweils ein Hund mit ausgestrecktem Hals. Das Mittelstück ist mit Blumenranken besetzt, die nach oben mit einem Kapitel aus vier Eulen abschließen. Die Eulen stehen für Geduld, Wachsamkeit und Intelligenz. Über dem Kapitel erhebt sich ein aus Ranken geformter Abschluss, gekrönt von einer buckelnden Katze. Die Katze symbolisiert ebenso wie die Eulen Wachsamkeit und Intelligenz.
Das Flügeltor zeigt ein fächerförmiges ornamentales Grundmuster. Im oberen Teil des Tores befindet sich ein weiblicher Kopf mit Strahlenkranz. Im unteren Bereich jedes Torflügels bekämpft ein geflügelter Drache eine sich auf einem Amboss windende Schlange. Der Drache steht offenbar als Sinnbild für die Kraft und Intelligenz des Menschen, der das glühende Eisen nach seinem Willen formt. Die Schlange symbolisiert das harte und Widerstand leistende Eisen, das sich dem Willen des Menschen nicht beugen will.
Von 1905 bis 1967 hütete das Tor den Haupteingang der Flottmann-Hallen. Dann machte es die Firma Flottmann der Stadt Herne zum Geschenk. Im Jahr 1981 fand das Tor einen neuen Standort im Hof von Schloss Strünkede. Im Jahr 2000 wurde es restauriert und ist nun nach Herne-Süd zurückgekehrt.