Resonanz auf Stadtteilkonferenzen
Sechs Stadtteilkonferenzen in vier Monaten, Zeit für eine Bilanz: Seit dem Start im Februar haben sich auf Einladung der Stadtverwaltung mehr als 100 Vertreter von rund 80 Organisationen in Welper, Winz-Baak, Stadtmitte und Holthausen getroffen um Kontakte zu knüpfen und nach Möglichkeiten zur Zusammenarbeit zu suchen.
In Welper und Winz-Baak kamen die Stadtteilkonferenzen bereits ein zweites Mal zusammen. „Das Interesse an den beiden Folgekonferenzen war ungebrochen groß“, sagt Erika Beverungen-Gojdka, Fachbereichsleiterin für Soziales und Wohnen.
Auch die Teilnehmer bestätigen, dass sie von den Stadtteilkonferenzen profitieren. „Ich bin neugierig hingegangen und wollte erfahren, wer sich hier noch so alles tummelt“, sagt Elli Pfohl von der Hattinger Tagesgruppe der Waisenheimat. „Wir konnten schon erste Kontakte knüpfen und werden bei den weiteren Treffen mit Sicherheit dabei sein!“
In den Ortsteilen, in denen noch keine Konferenz zusammengekommen ist, wartet man schon auf die entsprechenden Einladungen. „Aus Niederwenigern, Bredenscheid und Elfringhausen kamen bereits erste Anfragen, wann es denn bei ihnen losgehe“, so Beverungen-Gojdka. Hier sollen im Herbst die ersten Konferenzen stattfinden.
Für den Spätherbst ist dann eine gesamtstädtische Konferenz geplant. Dabei treffen sich Organisationen, die im ganzen Stadtgebiet aktiv sind, zum Beispiel Suchthilfeeinrichtungen, Kinderschutzbund, Diakonie und Freiwilligenagentur.
Welper: In Welper wollen sich die 20 Teilnehmer der Stadtteilkonferenz am 28. Oktober bereits zum dritten Mal treffen. Bei der ersten Konferenz im Februar hatten sie zunächst Themen und Ideen gesammelt. „Das ist das Prinzip der Stadtteilkonferenzen. Weil die im Stadtteil verwurzelten Organisation am besten wissen, wo vor Ort die Probleme liegen und wie sie gelöst werden können, haben die Konferenzen keinen zentralen Auftrag und legen ihre Ziele selbst fest“, erklärt Erika Beverungen-Gojdka. In Welper entwickelten die Teilnehmer schon beim zweiten Treffen konkrete Ideen. Um deren Umsetzung soll es dann im Oktober gehen. Wichtig war den Welperanern unter anderem ein Anlaufpunkt für Bürger, in dem sie informieren, beraten und für ihre Angebote und Aktionen werben können. Sie regten an, die Verwaltungsnebenstelle Welper als Stadtteilbüro zu nutzen. Vereine und Organisationen könnten das Büro dann stundenweise abwechselnd besetzen und beispielsweise Wohnberatung für ältere Menschen anbieten. Außerdem soll in Welper ein Flyer entstehen, der darüber informiert, wer was anbietet und wer woran Bedarf hat. Ganz oben auf der Liste steht auch die Fitnessförderung. Arbeitgruppen wollen sich um Angebote für alle Altersgruppen kümmern und Sportveranstaltungen besser abstimmen. Für entsprechende Events soll ein Jahreskalender erstellt werden.
Winz-Baak: 14 Organisationen waren am 27. April im Jugendtreff Rauendahl zusammengekommen. Dabei regte Sabine Werner vom Jugendtreff einen gemeinsamen Mittagstisch an: „Viele Kinder und Jugendliche, die nach der Schule zur uns kommen, hatten kein richtiges Mittagessen.“ Schon beim zweiten Treffen bildeten Kitas, Grundschule, Bezirkssozialarbeit und Jugendtreff eine gemeinsame Arbeitsgruppe mit dem Ziel, ein Mittagessen-Angebot für Kinder und Jugendlich zu schaffen. Außerdem sprachen die Teilnehmer an, dass viele Autofahrer in der Rauendahlstraße, der Dahlhauser Straße, der Königsteiner Straße und im Oberwinzerfeld zu schnell unterwegs seien. Die Polizei, die ebenfalls bei der Stadtteilkonferenz vertreten ist, sagte Unterstützung zu. Auch in Winz-Baak legten die Teilnehmer bereits einen dritten Konferenz-Termin für den 5. Oktober fest.
Innenstadt: Ganz soweit ist die Stadtteilkonferenz in der Innenstadt noch nicht: Sie hat auch erst einmal getagt. Im Haus der Jugend trafen sich am 14. Juni insgesamt 27 Organisationen, darunter der TuS Hattingen, Rollkultur e.V., CVJM, Kitas und Schulen. Wichtig war den Teilnehmern unter anderem, die gesellschaftliche Teilhabe für Senioren zu verbessern, zum Beispiel durch eine Zusammenarbeit mit Sportvereinen oder Kindertagesstätten. Außerdem sollen Jung und Alt bei Patenschaftsprojekten in Kontakt kommen. Bei der Themensammlung wurde deutlich, dass viele bestehende Angebote in Hattingen-Mitte nicht allen bekannt waren. Deshalb werden die Teilnehmer eine Übersicht aller Institutionen und Ansprechpartner erstellen. Auf dieser Grundlage wollen sie dann gemeinsam neue Ideen entwickeln und Kooperationen entstehen lassen. Das nächste Treffen ist für die zweite Oktoberhälfte geplant.
Holthausen: In Holthausen trafen sich am 30. Juni Vertreter von 20 Organisationen zur ersten Stadtteilkonferenz. Gekommen waren unter anderem Arbeiterwohlfahrt, TuS Blankenstein, Gartenstadt Hüttenau, Familienzentrum Holthausen und die Evangelische Kirchengemeinde sowie Schulen und Familienzentrum. Die Teilnehmer beschlossen, einen Verteiler für eine bessere Kommunikation einzurichten und beim nächsten Treffen ihre jeweiligen Arbeitsgebiete einzeln vorzustellen. Als erste Idee diskutierten sie ein Heft mit Stadtteilinfos, das vierteljährlich verteilt werden könnte. Am 6. Oktober wollen die Teilnehmer dann in den Räumen der evangelischen Kirche tiefer in die Themen einsteigen.
„Die verschiedenen Schwerpunkte zeigen, dass die Bedürfnisse in den Stadtteilen ganz unterschiedlich sind“, sagt Erika Beverungen-Gojdka. „Überall aber wird der Wunsch deutlich, sich Aufgaben zu stellen und diese dann gemeinsam anzugehen.“ Außerdem nutzten die Teilnehmer die Möglichkeit, ihre Arbeit und ihre Angebote auf den Stadtteilkonferenzen vorzustellen. Dabei sei deutlich geworden, dass man sich zwar oft kenne, aber über die Aktivitäten nicht genau Bescheid wisse. „Wir geben den Beteiligten die Gelegenheit, zusammen eigene Projekte zu entwickeln. Die große Resonanz machen deutlich, dass unser Konzept aufgeht!“
Autor:Dr. Anja Pielorz aus Hattingen |
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