Heimische Amphibien sind wieder auf Wanderschaft

Nach dem Ende des langen Winters begeben sich auch in Gladbeck nun die Erdkröten auf ihre alljährliche Laichwanderung. Dabei müssen die Tiere oft auch viel befahrene Straßen überqueren, werden dort oft getötet. | Foto: Foto: Michael Korn/NABU Deutschland
  • Nach dem Ende des langen Winters begeben sich auch in Gladbeck nun die Erdkröten auf ihre alljährliche Laichwanderung. Dabei müssen die Tiere oft auch viel befahrene Straßen überqueren, werden dort oft getötet.
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Gladbeck. Der Winter 2012/2013 war zwar lang und streng, doch nun naht der Frühling mit Riesenschritten. Und damit beginnt auch wieder die Zeit, in der die heimischen Amphibien zu ihrer jährlichen Laichwanderung aufbrechen.

„Eigentlich Mitte März erwachen auch hier in Gladbeck die erste Lurche wie Erdkröte, Grasfrosch oder Berg- und Teichmolch aus ihrer Winterstarre,“ erläutert Michael Korn vom „Naturschubund Deutschland“ (NABU). „Die Tiere wandern wandern dann zu ihren Laichplätzen, um sich fortzupflanzen. Kreuzt der Wanderweg aber eine Straße, bedeutet das für die Lurche das fast sichere Todesurteil. Sie haben in ihrer Entwicklungsgeschichte von 360 Millionen Jahren leider nicht die Erfindung des Automobils mit eingeplant.“

Bedingt durch das lang anhaltende Winterwetter hat sich die Laichwanderung der Amphibien dieses Jahr um mehr als zwei Wochen verschoben. Doch nun sind die Tiere unterwegs, weshalb Michael Korn an die Autofahrer appelliert, in den nächsten Tagen und Wochen besonders vorsichtig zu sein. Und das vor allen Dingen dann, wenn es in den frühen Morgen- oder in den Abendstunden geregnet hat.

Denn auch in Gladbeck gibt es einige neuralgische Punkte. So zum Beispiel die Ellinghorster Straße im Stadtwesten, Randbereiche an der Buerelter- und Scholvener Straße im äußersten Norden des Stadtgebietes sowie die Feldhauser Straße im Bereich der Breiker Höfe. „Überall, wo es Wald, Weideflächen und dazu Gewässer gibt, muss man mit Lurchen rechnen,“ mahnt Michael Korn.

Deutschlandweit gibt es derzeit 20 Arten von Lurchen, wovon 11 Arten in ihrem Bestand bedroht sind. In Nordrhein-Westfalen kommen 15 Amphibienarten vor, von denen etwa 8 laut der „Roten Liste NRW“ gefährdet sind. „In Gladbeck sind nach eigenen Beobachtungen und Durchforsten von Fachliteratur Erdkröte, Kreuzkröte, Grasfrosch, Grünfrosch, Teichmolch, Bergmolch und der Kammolch nachgewiesen,“ berichtet Michael Korn. Und auch in Gladbeck werde der Lebensraum der Tiere immer mehr eingegrenzt. Dafür sei in erster Linie der Mensch verantwortlich, wie zum Beispiel durch die Zersiedlung der Landschaft durch Wohnungs- und Straßenbau sowie die Ansiedlung neuer Gewerbegebiete.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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