Eine Gedenkfeier am Volkstrauertag mit über 100 Teilnehmern, und mehr als die Hälfte sind unter 30 Jahre - wo gibt es denn so etwas? Die Antwort lautet: in Bommern.
Die Gedenkfeier zum Volkstrauertag mit Kranzniederlegung beginnt am Volkstrauertag, Sonntag, 13. November, um 11.30 Uhr in der Kapelle am evangelischen Friedhof in Bommern.
Im letzten Jahr platzte die kleine Trauerhalle auf dem evangelischen Friedhof in Bommern aus allen Nähten, und auch in diesem Jahr soll das wieder der Fall sein. Deshalb setzt der Heimat- und Geschichtsverein, HGV, Bommern seine im vergangenen Jahr begonnene Kooperation mit der Helene-Lohmann-Realschule, HLR, und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, VdK, fort.
Damals hatte auf Initiative des HGV-Vorstandsmitglieds Simon Nowack und des ehemaligen Vorsitzenden Werner Jacob mit Unterstützung des Volksbundes erstmals ein Projekttag an der HLR stattgefunden, bei dem die Schüler der 10. Klassen mehr über die Geschichte und die Hintergründe dieses stillen Feiertages im November erfuhren. Anschließend bereiteten sie eigene Programmbeiträge für die Gedenkstunde vor und waren vollzählig am Sonntagvormittag auf dem Friedhof anwesend. „Anstoß gab die Gedenkfeier am Volkstrauertag im Jahr 2009, bei dem nur ein Dutzend, vorwiegend ältere Bommeraner den Weg dorthin gefunden hatten. Aber der Volkstrauertag ist keinesfalls ein Gedenktag nur für die ehemalige Kriegsgeneration“, so Simon Nowack, jetzt stellvertretender Vorsitzender des HGV. „Wir wollen den Volkstrauertag mehr in das Bewusstsein aller Bommeraner, insbesondere der jungen Leute rücken. Auch im Jahr 2011 gibt es noch mehr als 30 kriegerische Konflikte auf der Welt.“ Am 7. Oktober dieses Jahres war es nun wieder soweit, und der Wittener Bünyamin Aslan, Bezirksgeschäftsführer des Volksbundes deutscher Kriegsgräberfürsorge, kam erneut auf Einladung des HGV zu einem Projekttag an die HLR. „Gedenken heißt gleichzeitig auch erinnern“, betont Aslan. Anschließend erklärte er die Bedeutung des Volksbundes, der bereits 1919 gegründet wurde - quasi als Bürgerinitiatve. „Kriegsgräber sollen auch heute noch gepflegt werden. Gegen das Vergessen. Daran sind vor allem Jugendgruppen beteiligt“, fährt er fort. Nachdem die Zehntklässler gespannt seinem anschaulichen Vortrag gelauscht hatten, machten sie sich mit ihrer Geschichtslehrerin Petra Rodowsky sogleich daran, eigene Programmbeiträge für die Gedenkfeier vorzubereiten. So wird in diesem Jahr der Differenzierungsstufenchor mit dem Lied „Only Time“ der Sängerin Enya auftreten, andere Schüler werden mit verschiedenen Text- und Gedichtlesungen, unter anderem mit dem Liedtext „Nein, meine Söhne geb ich nicht“ von Reinhard Mey, die Feierstunde bereichern.
Die Gedenkrede wird in diesem Jahr der neue Pastor der Freien evangelischen Gemeinde Florian Wintersohl halten. Natürlich begleitet der Posaunenchor der evangelischen Kirche Bommern unter der Leitung von Mirjam Kursawe die Gedenkfeier wieder musikalisch. Neben anderen Musikstücken unverzichtbar, und allen Neuerungen zum Trotz wird so die Kranzniederlegung durch den Vorsitzenden Klaus Wiegand und den stellvertretenden Vorsitzenden Simon Nowack wie immer durch das Lied des „Guten Kameraden“ begleitet.
Autor:Annette Schröder aus Bochum |
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