Friedrich Dürrenmatts Stück „Die Physiker“ wurde 1962 uraufgeführt. Doch die Theatermacher der Universität Witten/Herdecke zeigen, dass es nichts an Aktualität eingebüßt hat. Schließlich geht es in dem Satyrspiel um Verantwortung.
Das Theater der Universität Witten/Herdecke bringt von Donnerstag, 19., bis Sonntag, 22. November, jeweils um 20 Uhr Friedrich Dürrenmatts Klassiker „Die Physiker“ auf die Bühne.
Maximal 100 Zuschauer können dann an der Alfred-Herrhausen-Straße 50 Teil des kahlen Innenraums des Sanatoriums werden, in dem die drei durchgeknallten Physiker sitzen. Sie reden über König Salomo, die Weltformel und bringen Krankenschwestern um, bis die Chefin ihnen zeigt, wer wirklich King ist.
Stellen wir uns der Gewalt in den Weg oder schauen wir weg?
„Die Physiker“ von Friedrich Dürrenmatt stehen seit ihrer Entstehung mitten im kalten Krieg 1961 im Spagat zwischen Drama und Groteske. „Damals wie heute geht es um die Grenzen von Wissenschaft und Verantwortung, um Wahnsinn und die Qualen der Verstellung. Die drei Physiker sehen wir als Stellvertreter für uns alle: Wie verhalten wir uns zu Themen wie dem aktuellen Terroranschlag in Paris: Handeln wir und stellen uns der Gewalt in den Weg, werden wir Wahnsinnig oder schauen wir weg und gehen zur Tagesordnung über?“, zeigt Regisseurin Blanche Kommerell die ganz aktuellen Bezüge des Stücks und der Inszenierung mit Studierenden der Universität Witten/Herdecke.
Zusätzlich bieten die Theatermacher eine szenische Lesung des Hörspiels „Abendstunde im Spätherbst“ von Friedrich Dürrenmatt am 22. November um 11 Uhr an.
Karten für beide Veranstaltungen können bei Sophia Gröning per E-Mail unter sophia.groening@uni-wh.de vorbestellt werden. Diese können an der Abendkasse abgeholt werden.
Autor:Annette Schröder aus Bochum |
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