Ein Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige findet am Montag, 21. Juli, um 12 Uhr im Lutherpark am Mahnmal statt. Das Motto des diesjährigen Gedenktages lautet: „Leben retten!“
Von 13 Uhr an wird die Einrichtung „HIP“, Haus im Park“ für alle Interessierten vorgestellt. Seit 1990 sind in Deutschland mehr als 35 000 Menschen durch den Konsum illegaler Drogen gestorben. Im Jahr 2013 war mit 1002 Verstorbenen erstmals seit einigen Jahren wieder ein Anstieg der Zahl von Drogentoten zu beklagen.
„Viele dieser Todesfälle wären vermeidbar gewesen durch Aufklärung, Angebote zur Risikosenkung und durch Überlebenshilfen“, sagt Marcus Reckert vom HIP. „Mitte der 90er Jahre hatte Witten prozentual gesehen die meisten Drogentoten in Deutschland zu bedauern. Daraufhin wurde die Substitution unter schwierigen Bedingungen als eine Hilfsmaßnahme für Drogenabhängige in Witten installiert.“ 1998 wurde der Verein Haus im Park „HIP“ gegründet, um mit einem niedrigschwelligen Kontaktcafé Drogenabhängigen besser helfen zu können.
Zum vierten Mal beteiligt sich das „HIP“ an der bundesweiten Aktion am 21. Juli mit einer Veranstaltung zum Gedenktag der verstorbenen Drogenabhängigen. Reckert: „Dadurch wollen wir nicht nur den Besuchern unserer Einrichtung und Angehörigen die Gelegenheit bieten, Abschied von lieb gewonnenen Leidensgenossen zu nehmen und der Verstorbenen zu gedenken, sondern auch mit betroffenen und interessierten Bürgern ins Gespräch kommen.“
Ein Gedenktisch mit Informationen zur Veranstaltung wird aufgebaut und Pfarrer Wolfram Linnemann von der Johannisgemeinde wird vor Ort eine Predigt in Erinnerung an die verstorbenen Drogenabhängigen halten. „Geplant ist eine stille Aktion, in der weiße Rosen, die wir vor Ort bereitstellen, von allen Teilnehmern und Interessierten mit einem Namensschild versehen und abgelegt werden können“, so Marcus Reckert.
Ab zirka 13 Uhr gibt es kostenlos Kaffee und Kuchen in der Einrichtung im „HIP“. „Wir wollen dort bei gemeinsamen Gesprächen die Aktion ausklingen lassen, über unsere Arbeit informieren und über die Situation der Drogenabhängigen vor Ort sowie Perspektiven diskutieren.
Autor:Annette Schröder aus Bochum |
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