Die Ruhrtal-Bahn feiert 10-jährigen Geburtstag. Deshalb fährt am heutigen Samstag, 28. März, die Ruhrtal-Bahn zweimal außerordentlich mit dem Schienenbus auf der Linie Ruhrtal zwischen dem Eisenbahnmuseum Bochum und Hagen hin- und zurück.
Am Ostersonntag, 5. April, fährt dann der Dampfzug gleich dreimal auf der gleichen Strecke.
„Jährlich rund 40 000 Fahrgäste zeigen, die Menschen wissen, welches Verkehrsmittel sie wählen sollten, wenn sie sich auf den Weg machen, die Sehenswürdigkeiten im Ennepe-Ruhr-Kreis zu entdecken“, sagt Landrat Dr. Arnim Brux zum Zehnjährigen. Auf Bahnsteig 14 im Hagener Hauptbahnhof und direkt neben dem historischen roten Schienenbus aus längst vergangenen Zeiten stehend, gratulierte der Landrat Ruhrtal-Bahn Geschäftsführer Stefan Tigges zum ersten runden Geburtstag.
Für Tigges ist eine Entwicklung, die sich seit der Premierenfahrt am 28. März relativ schnell abzeichnete, entscheidend: „Wir stehen nicht nur für nostalgischen Bahnverkehr, die Fahrten mit uns sind mehr als eine Zeitreise in die Eisenbahngeschichte. Quasi direkt an der Bahnsteigkante jeder unserer Haltestellen gibt es etwas zu entdecken. Die Palette reicht von Burgen und Herrenhäusern über sehenswerte Altstädte bis hin zu Museen, in denen die Industriekultur der Region lebendig wird.“
Für diejenigen, die den Ennepe-Ruhr-Kreis zu Fuß oder mit dem Rad entdecken wollen, dienten viele Haltestellen als Ausgangspunkt für ihre Touren.
Gefeiert wurde der 10-jähirge Geburtstag mit zahlreichen Ehrengästen stilecht im mehr als 50 Jahre alten roten Schienenbus VT 98 auf der Strecke Hagen Hauptbahnhof/Bochum Eisenbahnmuseum. Unterwegs wurden insgesamt elf Haltestellen, neun davon in Herdecke, Wetter, Witten und Hattingen und damit im Ennepe-Ruhr-Kreis, passiert. Die drei Zugteile bieten rund 140 Sitzplätze sowie die Möglichkeit, direkt hinter dem Fahrer und ohne trennende Tür echtes Lokführerfeeling zu erleben.
„Noch nostalgischer wird es“, berichtet Tigges, „natürlich immer dann, wenn wir den Dampfzug mit der Lokomotive 38 2267, der ,preußischen P8‘, auf die Strecke schicken.“ Die 1918 gebaute Lokomotive zieht Waggons, die zwischen 1903 und den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts gebaut wurden. Die offenen Plattformen zwischen den Wagen sowie die Wagenklassen von 1 bis 4 lassen das Herz vieler Eisenbahnfreunde höher schlagen.
An rund 60 Tagen im Jahr unterwegs
Unterwegs sind die Züge auf den Linien „Ruhrtal“ und „Teckel“ an rund 60 Tagen im Jahr. Abgesehen von einigen Sonderfahrtagen und Kombiangeboten fährt der Schienenbus vom Frühjahr bis in den Herbst grundsätzlich an jedem Freitag und Sonntag auf der Linie „Ruhrtal“ und verbindet das Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen mit dem Hagener Hauptbahnhof. Ausnahme: An jedem ersten Sonntag pendelt der Dampfzug auf dieser rund 40 Kilometer langen Strecke. Dann ist der Schienenbus auf der Linie „Teckel“ zwischen Ennepetal und Herdecke im Einsatz.
„Wer hier dabei ist, erlebt tolle Fahrten über das Ruhrviadukt sowie mitten durch die Städte des südlichen Ennepe-Ruhr-Kreises“, berichtete Brux von seinen Fahrteindrücken. Weiterer Pluspunkt am Doppelfahrtag: Am Hagener Hauptbahnhof ist ein direkter Umstieg vom einen in den anderen Zug möglich. An jedem ersten Sonntag ergibt sich damit eine besondere Vielzahl von Möglichkeiten, Freizeitangebote per Schiene miteinander zu kombinieren.
Ruhrtal-Bahn: Fahrgäste und Finanzierung
Das Signal für verlässliche Eisenbahnromantik nach Fahrplan und auf zwei Linien auf „grün“ gestellt hat auch der Kreistag des Ennepe-Ruhr-Kreises. Neben den Städten Bochum und Hagen unterstützt der Kreis den Betrieb der Bahn finanziell mit einem Betriebskostenzuschuss. Zuletzt wurde vom Kreistag im Sommer 2011 eine jährliche Förderung von 105.000 Euro beschlossen. Einstimmig. „Dies zeigt“, so Brux, „alle halten den Betrag für gut investiertes Geld. Alle haben erkannt: Die Bahn spielt für unsere touristische Entwicklung eine ganz wichtige Rolle, sie ist mit 400.000 Fahrgästen, 120 Dampfzug- und gut 650 Schienenbusfahrtage seit der Premierenfahrt am Ostersonntag 2005 längst zu einem Publikumsmagneten und Wirtschaftsfaktor geworden.“ Ebenso bemerkenswert: Jeden zweiten Euro, den die Bahn ausgibt, holt sie durch den Verkauf von Fahrkarten wieder rein.
Die Abfahren ab S- Bahnhof Bochum-Dahlhausen: 12:13 und 15:53 Uhr, ab Hagen Hbf um 13:35 und 17:05 Uhr. Stationen in Witten sind Herbede, Burgruine Hardenstein, Nachtigall und Bommern.
Weitere Informationen im Internet bei auf www.ruhrtalbahn.de und unter der Rufnummer 0208-3 09 98 30 10.
Autor:Annette Schröder aus Bochum |
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