Die Hauptstadt des deutschen Ringersports heißt derzeit Mömbris-Königshofen: mit je einer Mannschaft in der 1. und 2. Bundesliga vertreten, die dort sogar ihre Gruppen anführen, die „Dritte“ kämpft in der Hessen-Liga. Das ist wohl einmalig in Ringer-Deutschland! Die gute Jugendarbeit der RWG ist schon lange bekannt, allerdings hat der Verein sich ein wenig von seiner früheren Linie gelöst und heute gleich die Hälfte seines Kaders für die beiden Bundesliga-Staffeln im Ausland rekrutiert.
Im Hinkampf gab es eine faustdicke Überraschung, als Aufsteiger KSV Witten in der Aschaffenburger „Frankenstolz-Arena“ nicht nur gewann, sondern die Gastgeber beim 25:13 fast düpierte. Das wird diesmal kaum zu wiederholen sein – zumindest nicht in dieser Größenordnung. Zu hoch scheint die Qualität der in- und ausländischen Ringer der Wettkampf-Gemeinschaft, die mit ihrer 2. Mannschaft auch 2010 schon Meister der 2. Bundesliga, Gruppe Mitte, war und sich anschickt, dieses Ergebnis zu wiederholen. 16:4 Punkte haben die Gäste auf ihrem Konto, der KSV 12:8. Zumindest in Teilbereichen verfügt auch die Zweitvertretung der RWG über Erstliga-Niveau!
Zuletzt bot die RWG beim 23:15 gegen Gailbach mit den beiden Bulgaren Chuchurov (60 kg), Meister bei den Männern, und Sofiadi (84 kg), Juniorenmeister seines Landes, dem Norwegischen Meister Nielsen (96 kg) und dem Deutschen Ex-Meister Wagner (120 kg) absolute Top-Athleten auf. Büttner, Müller, Christoffel oder Fersch sind erstklassige Nachwuchs-Ringer – also ein RWG-Aufgebot, das zumindest nominell deutlich im Vorteil sein dürfte.
Zuletzt konnten einige KSV-Athleten mit Top-Leistungen glänzen: Mesut Kayar, Jens Steffen, Akaki Kuntchulia oder Alexander Storck wussten nicht nur am letzten Samstag gegen Niedernberg zu überzeugen. Ob dies aber auch gegen die RWG-Reserve mit ihrem internationalem Aufgebot möglich sein wird, scheint fraglich. Wenn der KSV Witten allerdings wieder eine geschlossene Mannschaftsleistung abliefert, wie dies in den letzten Kämpfen zu sehen war, ist zumindest die Außenseiterchance vorhanden.
Interessant wird es allemal am Samstag um 19.30 Uhr in der Husemannhalle – inklusive der nostalgischen Erinnerungen an viele spannende Erstliga-Kämpfe des KSV gegen die RWG seit 1983, denn da stieg die Wettkampfgemeinschaft auf in die 1. Bundesliga; ein Jahr darauf ging es wieder in die 2. Liga, seit 1985 gehören die Mainfranken ununterbrochen Liga eins an und stand dreimal im Finale. Der Titel des Deutschen Mannschaftsmeisters blieb bislang allerdings verwehrt.
Kampfrichter der Begegnung ist Juri Schmatov, ehemaliger Bundesliga-Ringer des KSV Köllerbach.
KSV 2 stellt sich beim KSV Jahn Marten vor
Am ersten Rückrunden-Kampftag stellt sich Bezirksliga-Spitzenreiter KSV Witten 2 am Samstag beim Tabellen-Vorletzten KSV Jahn Marten 2 vor und nimmt dabei eindeutig die Favoritenrolle ein. Allerdings sollten die Dortmunder Vorstädter nicht auf die leichte Schulter genommen werden, haben sie doch das Plus, auf eine komplette Staffel zurückgreifen zu können. Im Hinkampf besiegten Zito, Lutter, Canli, Jacobs, Blum & Co. mit 48:8. Ob es diesmal ein ähnlich hohes Resultat geben wird, hängt davon ab, ob das Betreuer-Trio Blum / Lutter / Appel das komplette Team zur Stelle hat. Letztendlich wird sich der KSV auf die Begegnungen gegen Kemminghausen und Gütersloh konzentrieren, die mit Witten gleichauf an der Tabellenspitze rangieren.
Autor:Detlef Englich aus Witten |
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