Überall grünt und blüht es, da macht es wieder richtig Spaß, nach draußen zu gehen und die Natur zu genießen. Da gibt es so viel zu entdecken. Und manches davon kann man sogar essen! Am Sonntag, 17. Mai, gibt's eine Tour dazu.
Nicht nur im Herbst, wenn die wilden Beeren reif sind oder die Haselsträucher voller Nüsse hängen, kann man in der Natur Essbares finden, sondern auch gerade jetzt im Frühjahr mit dem ersten Grün. Allerdings sollte man schon wissen, was da wirklich am Wegesrand wächst, denn einige Pflanzen sind giftig, und ein paar Verhaltensregeln sollte man auch beachten.
Buch von Ursula Stratmann: „Kräuter-Tour de Ruhr – Die schönsten Kräuterführungen im Ruhrgebiet“
Wer sich mit dem Thema beschäftigen, aber auch auf Nummer sicher gehen möchte, ist genau richtig beim neuen Buch von Ursula Stratmann: „Kräuter-Tour de Ruhr – Die schönsten Kräuterführungen im Ruhrgebiet“. Hier bietet die Autorin insgesamt 30 Ausflüge für das ganze Jahr in verschiedenen Ecken des Ruhrgebiets, viele davon führen durch Witten. Die Strecken sind zumeist nicht lang, und schöne Einkehrmöglichkeiten zum Verweilen nennt Ursula Stratmann auch. Die Wege führen durchs Mutten- oder Elbschetal, in botanische Gärten und städtische Parks, durch Waldstücke mit knorrigen alten Bäumen oder durch die Ruhrauen. Es geht nach Mülheim und Gelsenkirchen, nach Waltrop und bis Wuppertal.
Je nach Jahreszeit werden dabei Kräuter, Heilpflanzen und Beeren vorgestellt und ihre Wirkungsweisen erklärt. Rezepte dafür liefert Ursula Stratmann gleich mit. Überraschend ist die Vielfalt der Pflanzen, deren Namen zuweilen recht poetisch klingen: Zymbelkraut, Giersch, Mädesüß, Gundermann und viele mehr.
Anekdoten, Geschichten und Rezepte ergänzen den vielseitigen Band, hier findet man Hustentee und Blütensalat, Wildnis-Toilettenpapier und Harzsalbe sowie Sammeltipps für jeden Monat.
Die nächste „Kräutertour“ findet am Sonntag, 17. Mai, von 11 bis 14 Uhr, statt. Treffpunkt ist am Feldbahnmuseum, Nachtigallstraße.
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Drei Fragen an: Ursula Stratmann
1. Haben Sie auch ein Lieblingskraut und warum gerade dieses?
Mein Liebling ist der Gundermann, auch genannt „Gretel in der Heck“ oder „Guck durch den Zaun“, immer in Menschennähe. Er ist als Hustenteee zu gebrauchen, und wenn man sich einen Kranz davon um den Kopf bindet, macht er hellsichtig. Wenn man seine Blättchen mit Backschokolade bepinselt, schmeckt er wie „After eight“.
2. Ausgerechnet Japanischer Staudenknöterich als Rhabarber-Ersatz. Wie sind Sie denn bloß darauf gekommen?
Durch Gourmetkochbücher von Sterneköchen. Mittlerweile mag ich ihn viel lieber als Rhabarber! Er lässt sich auch in der Pfanne braten und schmeckt mit Zwiebeln dann wie ein chinesisches Gemüse. Wenn wir ihn ernten, tun wir eine gutes Werk. Sonst überwuchert er noch das ganze Land ...
3. Was sollte man beim Sammeln von Kräutern, Nüssen etc. in der Natur unbedingt beachten?
Man sollte die Kräuter unbedingt genau kennen, obowohl es nur wenige giftige bei uns gibt. Nicht gesammelt werden sollte an der Hundetoilette und an Bahngleisen. Optimal sind die „Wilden“ aus dem eigenen Garten. Der unbeliebte Giersch ist mit Zwiebeln zusammen ein herrliches Pfannengemüse, wenn man die Stängel sehr klein schneidet, denn er ist der nächste Verwandte des Staudenselleries und hilft gegen Gicht. Der Löwenzahn gilt mittlerweile als der „Ginseng der westlichen Welt“, der mit seinen Bitterstoffen als „Anti-Aging-Kraut“ wirkt, und wenn man seine Blüten-Stängel isst, gegen Hautkrankheiten (Entgiftung) wirksam ist.
Autor:Annette Schröder aus Bochum |
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