Nach dem Halderner ist vor dem Halderner

14. August 2010
Haldern Pop Festival, 46459 Rees
23Bilder

"Danke, danke, danke für das tolle Festival !" und "War mal wieder ein ganz großartiges Wochenende !". Solche Beiträge häufen sich, trotz kleinerer Kritiken, am heutigen Tag im Haldern-Pop-Forum. Gestern Abend ging es zu Ende, das 27. Haldern Pop Festival und schon heute morgen war kaum noch etwas von den knapp 6000 Besuchern zu sehen.
Gestern allerdings war noch richtig was los im Lindendorf und das auch schon sehr früh. Mein Tag begann um 10.30 Uhr in der Haldern Pop Bar. Ich sollte die Band "The Black Atlantic" interviewen, doch vorher stand erstmal noch eine Pressekonferenz mit Stefan Reichmann und Wolfgang Linneweber sowie ein Konzert der Band an. Die beiden bezeichneten "The Black Atlantic" als ihre kleine Entdeckung des Festivals und ich fand sie beim zweiten Hören noch besser als am Donnerstag. Nach dem Auftritt ging es dann also an mein Interview. Ich war schon so sehr aufgeregt, aber dann wussten die fünf Jungs nichtmal von unserer Verabredung. Nach kurzer Nachfrage haben sie dann aber doch noch ohne Widerrede zugestimmt und der mich begleitende Fotograf Jens drapierte die Band und mich akkurat auf einem Trafo. Der Manager der Gruppe stellte noch einen Blumenkasten, um alles ganz natürlich zu halten, dazu und das Bild war perfekt. Mit ihrem Auftritt in der Pop Bar war die Band sehr zufrieden, die Bar sei super, allerdings wären sie auch dem Spiegelzelt gegenüber nicht abgeneigt, weil es eine einmalige Location sei. Die Bühne würden sie dennoch nicht völlig ausschließen, denn da würden sie gerne mal spielen, nur um zu sehen, wie es ist, vor so vielen Menschen zu stehen. Erst im Mai bekam die Band aus Groningen die Anfrage fürs Halderner, sie waren wahrscheinlich eine der letzten Bands, die gefragt wurden, doch sie sagten ohne lang zu überlegen zu. Das Haldern Pop kannten sie schon vorher und es sei auch das einzige Festival auf das alle privat gehen würden. "80% der Bands, die hier spielen, gehören auch zu denen, die wir privat gerne hören. Auf anderen Festivals sind das meistens nur zwei bis drei.", sagt Geert van der Velde. Zwei von ihnen blieben sogar bis heute, um sich die noch kommenden Bands anzuhören. Die beiden hab ich übrigens abends auch noch vor der Bühne getroffen, während "The Tallest Man on Earth" spielte ( -> Foto). Ich muss sagen, obwohl ich vorher einigermaßen aufgeregt vor meinem ersten Interview war, lief es eigentlich ganz gut. Allerdings muss ich doch noch zugeben, dass es eine kleine Panne gegeben hat. Mein Mp3-Player, den ich nämlich als Aufnahmegerät benutzt habe, hat leider während des Gesprächs den Geist aufgegeben. Zum Glück hatte ich das Wichtigste noch im Kopf.
"The Tallest Man on Earth" stand völlig allein auf der Bühne. Das hat allerdings kaum geschadet, die Zuhörer um mich herum und ich waren sehr zufrieden mit dem Geleisteten.
Ein weiterer Knaller wartete kurz danach mit Dan Deacon, einem aus New York stammenden DJ im Spiegelzelt. Die Show, die er abgeliefert hat war einfach umwerfend. Im Spiegelzelt habe ich noch nicht oft so eine gute Stimmung erlebt. Die Leute haben getanzt, sind gesprungen und hatten einfach Spaß, obwohl seine Musik bestimmt nicht den Nerv eines jeden trifft. Als er alle einen großen Kreis hat bilden lassen, um einen "Dance-Contest" zu starten, war die Stimmung auf dem Höhepunkt. Es blieb nicht lange dabei, dass nur die Leute, die in der Kreismitte standen, getanzt haben. Manche würden das, was er macht sicher eher als Krach beschreiben, jedoch hat es den meisten anscheinend sehr gefallen mal ein bisschen Abwechslung zu den typischen, meist ruhigeren Haldern-Bands zu haben. Ich fands auch gut :) .
Dieser mal völlig andere Act war für mich mein persönlicher Abschluss des Haldern Pops 2010! Es hat mir wirklich Spaß gemacht, jeden Tag ein bisschen über meinen vergangenen Tag zu berichten und ich würde es auf jeden Fall nochmal machen, schon allein wegen dem coolen Presseausweis :P . Leider ist der Spaß jetzt vorbei und ab Montag gehts ans richtige Arbeiten, da wartet dann nämlich mein Praktikum im Krankenhaus auf mich.
Übrigens, es soll vielleicht bald ein Haldern-Pop-Magazin zu jeder Jahreszeit geben. Wenigstens etwas Tröstliches für die lange Zeit bis zum nächsten zweiten Wochenende im August... ;-)

Autor:

Jana Obermeit aus Hamminkeln

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