"Wir haben eine Tür aufgestoßen"

Es soll ein besonderer Tag werden. Ein Tag, an dem sich Menschen christlicher und moslemischer Religion treffen, miteinander ins Gespräch kommen, Moschee und Kirche besuchen - und nicht zuletzt miteinander feiern. Am Sonntag, 6. Mai, lädt die Familienbildungsstätte Kleve zu einem gemeinsamen Nachmittag ein.

„Wir wollten mit unseren Kursen immer die Integration fördern“, sagt Beate Thomsen, Kursleiterin in der Familienbildungsstätte in Kleve. Doch da, wo es auf das Wort ankommt, war es immer auch schwierig“, so Thomsen. Das Projekt entstand aus einer Begegnung: „Ich kam mit einer islamischen Frau ins Gespräch. Dabei entwickelte sich der Wunsch nach einer größeren Zusammenarbeit.“ Zunächst sei alles wenig strukturiert gewesen: Doch inzwischen gibt es einen Gesprächskreis - und einen Schwimmkurs. „Das war nicht ganz einfach, denn es dürfen keine, gar keine Männer im Schwimmbad anwesend sein“, so Thomsen. Doch auch die Hürde wurde genommen - deutsche und Frauen aus vielen anderen Ländern treffen sich jetzt im Lehrschwimmbecken der Marienschule.

Am 6. Mai gibt es also ein großes, gemeinsames Fest. „Zunächst treffen wir uns hier in der Familienbildungsstätte zu Kaffee und Kuchen. Ganz deutsch“, lacht Beate Thomsen, bevor sie erklärt, dass der Nachmittag mit einem Spiel für Groß und Klein weitergehe. „Wir haben eine einfache Stadtrallye entworfen, treffen uns dann in der Stiftskirche. Dort wird ein Gebet gesprochen. Danach geht es zur Al-Salam-Moschee. Dort wird der Imam, Arab Sharim, die erste Sure aus dem Koran vorlesen. Arabisch und deutsch“, so Gerald Bestier, Leiter der Familienbildungsstätte. Danach kommen alle Gäste am Narrenbrunnen zusammen. Hier warten Köstlichkeiten aus vieler Herren Länder auf die Gäste. „Wir haben die Tür aufgestoßen, was uns erwartet, das wissen wir noch nicht.“