„Im Nichts alles finden“ - das ist der Titel einer Ausstellung, die am kommenden Sonntag, 11 Uhr im Rahmen der Kulturreihe Kunst-Klassik-Aperitif im Schlösschen Borghees eröffnet wird.
Die Nordseeinsel Juist, das gleichermaßen spartanische wie auch faszinierende Naturerlebnis, ist es, was den Emmericher Lehrer und Künstler Peter Klug und den 1988 verstorbenen Mainzer Künstler Hannes Gaab verbinden. Eher zufällig erfuhrt Peter Klug, dass Hannes Gaab seine Sommer in derselben Ferienpension verbrachte, dass er die Einfachheit und Ursprünglichkeit der Insel schätze. Die reduzierte Farbigkeit, das faszinierenden Wolkenschauspiel, das Schwemmgut, das reichlich Raum für Fantasie lässt. Über die Jahre entwickelte sich für Peter Klug nicht nur die Möglichkeit, auf Juist zu malen und auszustellen, sondern auch der Kontakt zur Lebenspartnerin des verstorbenen „Magiers der Zeichenfeder“, Hannes Gaab entstanden. Über die Jahre hat sich zwischen Peter Klug, und Cornelia Kugeler ein netter Kontakt und kollegialer Austausch ergeben. So waren es auch Klug und sein langjähriger Freund Friedhelm Wanders, die einen Teil des künstlerischen Nachlasses von Hannes Gaab zu treuen Händen erhielten. Ein Teil der Arbeiten, sein Schreibtisch, Druckplatten, Werkzeuge und Malkästen sind jetzt unter anderem im Schlösschen ausgestellt. Daneben gibt es eine Auswahl von etwa 15 auch mehrteiligen Werken von Peter Klug: Abstrakte, auf wenige Symbole reduzierte und farblich verfremdete Landschaftsstücke, der Flug der Möven oder abstrakte Kompositionen laden zur Auseinandersetzung mit der Bildsprache von Peter Klug ein. Dabei entwickelt die spezielle Technik aus Lack, der auf Bildträgern aus Aluminium in appliziert wird, originelle optische Reize. Thematisch und formal steht das Bildwerk von Peter Klug in der Auseinandersetzung mit der Bildsprache eines Hannes Gaab. Von ihm sind posthum im Schlösschen Zeichnungen, Decalcomanien, Aquarelle, Holzschnitte und Lithos zu sehen.
Den musikalischen Rahmen der Veranstaltung gestaltet das 'Alinde Quartett', zu dem Eugenia Ottaviano (Violine), Jordi Rodriguez Cayuelas (Violine), Magdalena Härtl (Viola) und Lukas Wittermann (Violoncello) gehören. Die Musiker studieren derzeit an der Folkwang Musikhochschule in Essen beziehungsweise an der Robert Schumann Hochschule in Düsseldorf. Das preisgekrönte Ensemble interpretiert im Schlösschen Stücke von Joseph Haydn (Reiterquartett) und das Streichquartett „Der Tod und das Mädchen“ von Franz Schubert. Der Eintritt ist frei.
Die Ausstellung erhält in Abstimmung zwischen Peter Klug und Cornelia Kugeler auch einen Benefiz-Charakter. Es werden einige Motive von Hannes Gaab als Druck verkauft, und Peter Klug stellt den erzielten Verkaufspreis eines seiner Bilder zur Verfügung. Mit dem Erlös aus der Verkaufsaktion wird der Verein ' Förderkreis Kriegskinder' unter der Leitung von Dr. Heinz Grunwald unterstützt.
Die Veranstaltung beginnt um 11 Uhr mit dem konzertanten Teil, danach folgt die Ausstellungseröffnung. „Im Nichts alles finden“ ist bis 29. April im Schlösschen Borghees zu sehen.
Autor:Caroline Büsgen aus Emmerich am Rhein |
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