Der 2007 aus den Deichschauen Bislich, Haffen-Mehr, Emmerich, Hüthum-Elten, dem Deichverband Rees-Löwenberg und dem Deichfinanzierungsverband Bislich-Elten neu gegründet Deichverband Bislich-Landesgrenze ist der größte Deichverband in Nordrhein-Westfalen. Im Bereich seines Geschäftssitzes in Emmerich lädt der Deichverband am Sonntag, 17. Juni, im Rahmen der Emmericher Höfetour, zu einem „Tag der offenen Tür“ (ToT), Stadtweide 3, 46446 Emmerich, ein.
Von Helmut Heckmann
Da zwischenzeitlich auch der Deichverband Haffen und der Wasserverband Netterdenscher Kanal aufgelöst und die Aufgaben dem Deichverband übertragen wurden, umfasst das Verbandsgebiet nunmehr 230 km² im Bereich zwischen Wesel, Bocholt und den Niederlanden.
Fünf Jahre anstrengender aber auch erfolgreicher Verbandsarbeit liegen nun hinter dem Großverband und nun möchte sich der Verband an Ort und Stelle seines Wirkens der breiten Öffentlichkeit präsentieren. Beim ToT, von 9:30 bis 17 Uhr, können sich die Besucher über die Tätigkeiten des Verbandes informieren. Dazu gehören nicht nur die Überwachung, Betreuung und Verteidigung von 45 km Deich und Hochwasserschutz-Mauern, sondern auch die Großvorhaben, wie beispielsweise die Deichsanierung. Aber auch die Unterhaltung und der Betrieb von 4 Schöpfwerken sowie die Unterhaltungsarbeiten an über 550 km Gewässerstrecken, zwischen Wesel und den Niederlanden, gehören, ebenso wie die Verwaltung von über 22.000 Mitgliedern, zum weitgefächerten Aufgabengebiet des Deichverbandes Bislich-Landesgrenze.
Zu den interessanten Themenblöcken erwarten den Besucher auf dem gesamten Betriebsgelände des Deichverbandes auch praktische Vorführungen eines Mobilbaggers und eines Mähbootes. Eine Besichtigung der Pumpenkammern steht auf dem Programm, eine geführte Schöpfwerksbesichtigung, Sandsackabfüllung, Deichverteidigung in der Praxis und Erläuterungen zur Deichsanierung.
Dazu stellen die Nachbarverbände diverse Maschinen aus und die niederländische Bisamratten- und Nutriabekämpfung (Muskusratten beheer) informiert die Besucher über die Anstrengungen in Deutschland und den Niederlanden zur Bejagung dieser Schädlinge.
Aber auch die Historie kommt nicht zu kurz. Aus diesem Grund öffnet der Deichverband Bislich-Landesgrenze an diesem Tag auch sein sich im Aufbau befindliches Deicharchiv. Hier liegen Deichhistorie und Heimatkunde eng bei einander. Zu jeder vollen Stunde wird ein 20minütiger Film über die Entstehung des Deichwesens am unteren Niederrhein ab dem Jahr 802 gezeigt. Eine Ausstellung beinhaltet Bilder und Texte zu verschiedenen älteren Deichschauen und diverses Kartenmaterial macht sichtbar, wie sich der Rheinverlauf im Laufe der Jahrhunderte verschoben hat.
Im Rahmenprogramm enthalten ist natürlich auch eine Hüpfburg für die kleinen Besucher und für das leibliche Wohl aller Besucher ist ebenfalls gesorgt. Die Bezirksregierung Düsseldorf hat Ihr Kommen zugesagt und informiert über Hochwasserschutz im Regierungsbezirk Düsseldorf.
Mit der Öffnung des Deicharchivs des Deichverbandes Bislich-Landesgrenze und den weiteren Aktivitäten an insgesamt sechs Stationen präsentiert sich der Deichverband Bislich-Landesgrenze mit seinem facettenreichen und interdisziplinären Aufgabengebiet, welches weit ergiebiger ist, als man an einem „Tag der offenen Tür“ präsentieren kann. Mit diesem Tag aber ist sicherlich ein weiterer Schritt in eine transparente Verbandsarbeit getan, die den interessierten Besuchern viele interessante Einblicke in den Deichverband bieten wird. Deichgräf, Deichstuhl (Vorstand) und Mitarbeiter stehen dazu allen Besuchern Rede und Antwort zu dem, was man schon immer einmal über Deiche wissen wollte.
Autor:Helmut Heckmann aus Uedem |
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