Mit Verwunderung nahm die BIL (Bürgerinitiative Luitgardis) Presseberichte seitens des Emmericher Bürgermeisters Diks und der Kreisschulrätin Platzen auf. „ Schade, dass wir so dargestellt werden und am eigentlichen Thema vorbei geredet wird“ wundert sich Melanie Zaunbrecher von der BIL. Sie verweist darauf, dass es in erster Linie um den Erhalt des Schulstandortes Elten geht. „ So, mit diesen Mitteln, mit dieser Respektlosigkeit den Eltern und Kindern gegenüber nicht“ und stellt damit klar, dass es hier nicht einzig und allein um das Thema Gemeinschaftsschule geht. „Die Gemeinschaftsschule ist von uns als Anregung zur Diskussion ins Spiel gebracht worden, weil dies eine konstruktive Alternative zu allgemeinen Defiziten in der Schullandschaft ist“ erläutert Angela Engelke. Die BIL erkennt durchaus, dass Regelungen eingehalten werden müssen und weiß auch um die Vorschriften zu einer Gemeinschaftsschule. Einfach aber nur eine Schule schliessen – das ist für sie nicht der Weisheit letzter Schluss. „Wir müssen Zeit gewinnen um zukunftsweisend andenken, mitdenken und entwickeln zu können“ unterstreicht Angela Engelke die Hauptforderung die Luitgardisschule doch erst mal um ein Jahr länger bestehen zu lassen. Eine Chance? Aus Sicht der BIL auf jeden Fall. Sie meint, dass Chancen für immer vergeben werden wenn man kurzerhand einfach schliesst.
Zweierlei Maß?
Als äußerst mysteriös empfindet man das Eintreten der Kreisschulrätin, Angelika Platzen, für die sofortige Schliessung der Luitgardisschule – „wobei sie doch gerade in Kleve-Materborn der Verlängerung einer nun wirklich „sterbenden“ Hauptschule, auf Wunsch der CDU, ausdrücklich zustimmte – bei wieder mal 6 Anmeldungen „ erklärt verständnislos Melanie Zaunbrecher. Man verweist damit auf die Teilnahme der Kreisschulrätin am 30.09.2010 im Klever Schulausschuss. Für die BIL völlig unverständlich und mit großen Fragezeichen versehen. „Gleiches Maß, wobei unsere Schule wohl mit Sicherheit einen höheren Zuspruch haben dürfte, kann man wohl erwarten?“ fragt sich Angela Engelke.
Blick in die Glaskugel?
Angeblich unerträgliche Belastungen für andere Emmericher Schulen, wie Realschule und Gymnasium weist die BIL als Stimmungsmache zurück. „Schon komisch, wenn da mit Aussagen und Zahlen gearbeitet wird, die kein Mensch nachvollziehen kann und wohl auch keine qualitative Substanz haben dürften!“ empört sich Angela Engelke über Vorausschau der Kreisschulrätin. Vergeblich hat die BIL versucht einen Schulentwicklungsplan der Stadt Emmerich zu finden, der ja gesetzlich vorgeschrieben ist, und hat keinerlei entsprechende Dokumentation gefunden. Woher will man also seriös etwas wissen, was nicht mal untersucht wurde? Die BIL entgegnet, dass zum Beispiel nirgendwo berücksichtigt ist, was mit den Kindern der erwünschten Zuwanderer, speziell aus den Niederlanden, sein soll. Hier sieht man Schülerpotential, wie auch aus dem von der Stadt Emmerich gewünschten Zuwanderungsgebiet Ruhrgebiet, für die Zukunft dem Rechnung getragen werden müsse. „Man kann nicht um Zuzug werben und das Thema Schule sich selbst überlassen“ meint Melanie Zaunbrecher und weist auf die sich widersprechende Haltung der Stadt Emmerich hin. „Wer kommt denn noch, gerade in die Grenzregionen, wenn es kein attraktives Schulangebot gibt?“ fragt sie.
Klärungs- und Diskussionsbedarf!
Der BIL liegen schriftliche Erklärungen von Eltern vor, die massiv aufgefordert worden sind ihre Kinder eben nicht in Elten, sondern in der Emmericher Innenstadt, anzumelden. Dieses wirft natürlich die Frage nach einer gewissen „Lenkung“ durch die Stadtverwaltung auf in Augen der BIL. Keinesfalls wolle man aber in Konkurrenz zu anderen Schulen treten, wie hier und da angedeutet wird. Thorsten Engelke: „ Die BIL ist nicht gegen etwas – Sie ist für etwas: Für die Bildungszukunft, für die Bildungschancen unsere Kinder. Was heute in Elten passieren soll, passiert morgen in Emmerich und übermorgen im ganzen Kreis. Schliessungen allein sind plan- und hilflos; Wir brauchen tragfähige Konzepte im Interesse der Kinder!“ und wundert sich über die Schulpolitik am Niederrhein, die er doch so ganz anders als Jugendlicher im Ruhgebiet kennen gelernt hat. „Wir hatten in Bochum zum Beispiel schon frühzeitig Gesamtschulen“ erklärt er und fordert damit Entwicklung statt Starre. Nun ist er, seit fast zwei Jahrzehnten, am Niederrhein und versteht nicht das alleinige Schema der Schliessungen, zumal noch unter vielen Fragezeichen.
„Wir wünschen uns offene und faire Dialoge, die Einbindung der Eltern und der Interessen der Kinder“ so das Resumée der BIL und bittet eindringlich alle verantwortlichen Politiker der Stadt Emmerich die Zeit für notwendige Diskussionen und Konzepte zu nutzen, statt voreilig zu schliessen. Die BIL hat in den vergangenen Tagen versucht nochmals die Fraktionen in Emmerich zu kontaktieren und appelliert. „Leider waren wir nicht überall so richtig erfolgreich“ bedauert Melanie Zaunbrecher den aktuellen Stand, hofft jedoch dass am kommenden Dienstag sich möglichst viele Eltern an der Ratssitzung im PAN teilnehmen – um für Schulentwicklung zu sein statt Schliessungen.
Autor:Melanie Schmidt aus Emmerich am Rhein |
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