Für mich soll's Lutherrosen regnen: Viel Beifall für inklusiven Gottesdienst im Unperfekthaus
Mit der Reihe 95 Gottesdienste an 95 besonderen Orten erinnert die Evangelische Kirche im Rheinland derzeit an den Beginn der Reformation vor 500 Jahren. Das Essener Unperfekthaus ist ein ganz besonderer Ort und bei der Aktion Menschenstadt, einem Arbeitsbereich des Kirchenkreises Essen, engagieren sich viele Leute mit besonderen Talenten – was lag also näher, als hier einen inklusiven Gottesdienst in dieser Reihe zu feiern? Dazu passt natürlich auch, dass das Unperfekthaus früher einmal ein Franziskanerkloster war. „Auch in der Vergangenheit ist hier schon viel gebetet und gesungen worden“, sagte Pfarrerin Christine Stoppig in ihrer Begrüßung. „Und dann der Name: Unperfekthaus. Ein Haus, in dem man nicht perfekt sein muss. Das fanden wir passend für uns! Denn wir sind überzeugt davon, dass Gott uns alle so mag, wie wir sind, und keine Perfektion von uns verlangt – im Glauben nicht und auch nicht im ganzen Leben. Deshalb fühlen wir uns hier gut aufgehoben!“
Berührende Feier mit vielen guten Gedanken
Herausgekommen ist am vergangenen Sonntag eine sehr berührende Feier – mit einem (katholischen!) Martin Luther, einer Körperübung, einem Luther-Blues, einer ganz besonderen Rose und einem neuen, wunderbaren Text für einen alten, berühmten Schlager. Es wäre bei weitem zu viel, hier an dieser Stelle die vielen guten Gedanken wiederzugeben, die sich das Vorbereitungsteam zur Lutherrose und ihrer Bedeutung gemacht hat. Heute mag daher die folgende „moderne“ Erklärung, die uns Christine Stoppig im Gottesdienst gegeben hat, genügen: „In diesem Symbol, das Martin Luther aus seinem Familienwappen heraus entwickelt hat, steckt alles drin: Alles, was dem berühmten Reformator im Glauben wichtig war. Alles, was uns im Gottesdienst wichtig ist. Ja vielmehr noch: Das ganze Leben steckt in dieser Rose! Jede und jeder hat etwas von einer Rose: Wir haben viele Seiten in uns, so, wie eine Rose aus ganz vielen Blütenblättern besteht. Manchmal sind wir zart, fast zerbrechlich, wenn uns etwas nahe geht oder wir von etwas berührt sind. Manchmal haben wir auch Dornen, wenn wir uns schützen wollen. Unsere Schönheit sehnt sich danach, gesehen zu werden. Wir brauchen Wurzeln zum Wachsen und eine gute Umgebung, um gut zu gedeihen und nicht zu verkümmern.“
Viel Beifall für die Mitwirkenden - und Lutherrosenkekse für alle
Am Ende gab’s Lutherrosenkekse für alle, Weingummis für die Band und jede Menge Beifall – für den Gottesdienstkreis der Aktion Menschenstadt und die JuGo-Band aus Bergerhausen, für die einmal mehr so hilfreichen „gelben Engel“, die technische Betreuung durch Frank Optenhöfel und natürlich auch für Unperfekthaus-Gründer Reinhard Wiesemann und sein Team für die unkomplizierte und tolle Kooperation. Informationen im Internet: www.aktion-menschenstadt.de und www.reformation2017-essen.de.
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