St. Willibrord-Spital Emmerich
Weiterentwicklung in der Thoraxchirurgie

Von links: Oberarzt Dr. Uwe Monser, Oberärztin Roswitha Timmer und Chefarzt Dr. Jochen Heger | Foto: WSE
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Das St. Willibrord-Spital in Emmerich stellt die Weichen für die Weiterentwicklung der Thoraxchirurgie: Zum 1. November 2021 hat Roswitha Timmer als Oberärztin der Abteilung begonnen. Die 42-Jährige ist frischgebackene Fachärztin für Thoraxchirurgie und unterstützt Oberarzt Dr. Uwe Monser, der die Abteilung seit 17 Jahren alleinverantwortlich leitet.
In der Thoraxchirurgie werden fast ausschließlich Lungenkrebs-Patienten in Diagnostik und Therapie versorgt. Das St. Willibrord-Spital ist eines der wenigen Krankenhäuser in der Region mit eigener Thoraxchirurgie. Sie ist der Allgemein- und Visceralchirurgie unter Leitung von Chefarzt Dr. Jochen Heger angegliedert.
Roswitha Timmer ist eine „Rückkehrerin“: Sie war neun Jahre Assistenzärztin im St. Willibrord-Spital und arbeitete dort auch nach erfolgreicher Prüfung als Fachärztin für Viszeralchirurgie. In dieser Zeit fand sie Interesse an der Thoraxchirurgie. Sie begann bei Dr. Monser ihre Ausbildung zur Fachärztin in diesem Spezialgebiet der Medizin, die sie an den Evangelischen Kliniken Niederrhein im Evangelischen Krankenhaus Duisburg Nord weiterführte und jetzt erfolgreich abschloss.

Gefragte Spezialisten
Dass Roswitha Timmer jetzt als Oberärztin in die Thoraxchirurgie des St. Willibrord-Spitals zurückkommt, „spricht für die Abteilung“, betont Dr. Monser. Er freut sich über die personelle Verstärkung: „Die Patienten werden älter und sind häufig mehrfach erkrankt; das macht die thoraxchirurgische Versorgung immer anspruchsvoller und ist zu zweit besser zu meistern als allein.“ Hinzu kommt, dass die Fachgesellschaft Thoraxchirurgie eine 24-Stunden-Bereitschaft in Kliniken fordert, die ein Arzt allein nicht leisten kann. Und das in einer Zeit, da Thoraxchirurgen „händeringend gesucht werden“, wie Dr. Monser weiß. Insofern ist die Beschäftigung von Roswitha Timmer als Oberärztin wesentlich für den langfristigen Erhalt der kleinen, aber feinen Abteilung. Das unterstreicht der 59-jährige Dr. Monser auch im Hinblick auf seine Nachfolge – eine langfristige Perspektive. Dazu mag auch beitragen, dass Roswitha Timmer privat an den rechten Niederrhein gebunden ist, wo sie mit ihrer Familie lebt.

Schonende Verfahren
In der Thoraxchirurgie am St. Willibrord-Spital werden alle gängigen Verfahren von der Brustkorb-Spiegelung bis zur komplexen Lungenoperation angewendet. Dr. Monser setzt bei Lungenkrebs-Patienten neben den konservativen offenen OP-Verfahren regelmäßig auch die thorakoskopische Resektion von Lungenlappen ein – kurz VAT-Lobektomie – und erzielt damit gute Ergebnisse. Im Gegensatz zum „klassischen“ Verfahren über die große Eröffnung des Brustkorbes ist die Thorakoskopie deutlich schonender. Nach dem Eingriff bleiben drei kleine Schnitte zurück. „Der Patient wird geringer belastet, ist schneller wieder genesen und hat bei weniger Schmerzen einen besseren Heilungsverlauf“, nennt Dr. Monser die wesentlichen Vorteile dieser videoassistierten Methode.
Bei der Resektion von Metastasen in der Lunge wendet Dr. Monser moderne Laser-Technik an. Dieses Verfahren eröffnet zusätzliche operative Möglichkeiten, von denen die Patienten deutlich profitieren. Per Laser lassen sich Metastasen sehr exakt entfernen, ohne viel umliegendes Lungengewebe entnehmen zu müssen.
Die Thoraxchirurgie ist Teil des Niederrheinischen Zentrums für Tumorerkrankungen (NZT) unter dem Dach der pro homine. Auch in diesem Gremium, zu dem sich die Krebs-Experten sowohl des St. Willibrord-Spitals als auch des Marien-Hospitals in Wesel zusammengeschlossen haben, wird die neue Oberärztin Roswitha Timmer ihr Fachgebiet bei Fallbesprechungen vertreten.

Autor:

Lokalkompass Emmerich aus Emmerich am Rhein

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