Chancen für den Kreis Kleve
Deutschland braucht dringend mehr Binnenschifffahrt
Es ist bekannt, dass der größte Teil des weltweiten Frachttransportes über Land erfolgt. Hierbei nimmt die Straße den größten Anteil ein, gefolgt vom Güterverkehr auf Schienen. Insbesondere die Transportwege über die Straße gelten hierbei als hohe Belastung für die Umwelt.
Welche Rolle Wasser als Transportweg auch für den Kreis Kleve spielen kann, wollte Landtagskandidatin Christin Becker genauer wissen und besuchte mit dem Bundestagsabgeordneten und Vorsitzenden des Verkehrsausschusses im Deutschen Bundestag Udo Schiefner, dem Kreis Klever SPD-Vorsitzenden Thorsten Rupp und der Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins sowie stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden in Emmerich Meike Schnake-Rupp den Emmericher Industriehafen.
Potenzial am Emmericher Hafen
„Wir müssen mehr Güter von der Straße auf die alternativen Transportwege Schiene und Wasser bringen. Wie das gelingen kann und vor allem welches Potenzial auch für den Kreis Kleve hier liegt, zeigt sich am Emmericher Hafen“, sagt Christin Becker. Udo Schiefner ergänzt: „Die Binnenschifffahrt wird noch oft unterschätzt in Deutschland. Wenn es uns gelingt, dass sich die Häfen noch besser vernetzen, sehe ich hier ein sehr großes Potenzial für die Zukunft.“
Rolle im Güterverkehr
Die Binnenschifffahrt nimmt in Deutschland bisher mit ca. sieben Prozent nur eine untergeordnete Rolle im Güterverkehr ein. Sie wird mitunter in Nordrhein-Westfalen auch als ein schlafender Riese bezeichnet. Denn wohl kein anderer Verkehrsträger hat derartige Kapazitätsreserven für die Beförderung von Gütern wie die Binnenschifffahrt. Möchte man die Straßen vom weiterwachsenden Güterverkehr entlasten, ist die Stärkung der Verkehre auf den Binnenwasserstraßen wirtschaftlich und umweltpolitisch dringend geboten. „Die Frage nach dem geeigneten Transportweg muss mehr sein als die Frage, wie man Güter jeglicher Art auf möglichst billigstem Wege von einem Ort zum anderen bekommt,“ sagt Christin Becker.
Führung um das Hafengelände
Bei einer Führung auf und um das Hafengelände wurde den Gästen eindrucksvoll demonstriert, welches Potenzial der Transport auf dem Wasserweg hat: Michael Mies, (Geschäftsführer der Hafenbetreibergesellschaft Contargo Rhein-Waal-Lippe GmbH), Arndt Wilms (Geschäftsführer Port Emmerich) und Heiko Vollmer (Prokurist und Vertriebsleiter der CRWL GmbH) gaben den Gästen einen Einblick in die vielfältigen Aufgaben und Dienstleistungen am Emmericher Hafen. Die anschließende Rundfahrt durch das umliegende Industriegebiet in Emmerich und s`Heerenberg zeigten zudem die Kundenvielfalt und das Absatzpotenzial des hiesigen Terminals in Emmerich.
Direkte Rhein-Anbindung
Der Industriehafen Emmerich ist mit seiner direkten Anbindung an den Rhein, mit dem Anschluss an die Bahnstrecke Oberhausen–Arnheim durch die Hafenbahn und die direkte Nähe zur Autobahn A3 für den trimodalen Verkehr ausgelegt. Die Lage nahe der niederländischen Grenze macht den Emmericher Binnenhafen schon seit Jahren interessant für niederländische Firmen im Industriegebiet rund um s’Heerenberg. Die Anlage des Industriehafens selbst umfasst ca. 35.000 Hektar.
Autor:Lokalkompass Emmerich aus Emmerich am Rhein |
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