Amateurfunk in Emmerich am Rhein
Wie ein „Fels in der Brandung“ oder auch „Gruß ins Universum“
Liebe Leserinnen und Leser,
wenn ich so auf die vergangenen Jahrzehnte zurückblicke, dann wundere ich manchmal darüber, wo kommt meine Liebe zu der „Funkerei“ her. Damals, Mitte der 1970er Jahre, da wurde der CB-Funk (citizens band radio oder auch „Jedermanns-Funk“ genannt) in Deutschland erlaubt. Mit kleiner Sendeleistung (0,5 Watt) durften wir dann mit gleichgesinnten via Funk sprechen. Handys und Internet gab es noch nicht und eine Funkverbindung zu anderen CB-Funkern in unserer Stadt oder auch im weiteren Umkreis, das war einfach aufregend.
Und manchmal gab es sogar sogenannte „Überreichweiten“, da waren Verbindungen in europäische Regionen möglich. Unglaublich für uns Funker, wenn Stationen aus den Niederlanden, Italien, Frankreich oder auch Luxemburg usw. antworteten.
Mit einem Mikrofon, angeschlossen an einem Schuhkarton großem Funkgerät, mit anderen via Funk zu kommunizieren, das hatte schon was. Diese Faszination, die hat mich bis heute nicht mehr losgelassen. Und heute, besser beschrieben, seit 2003, bin ich lizenzierter Funkamateur und darf ALLES selbst bauen (Sender, Empfänger und Antennen) UND betreiben. Das war damals und heute, im CB-Funk, strengstens verboten.
Wie ein „Fels in der Brandung“ ist diese Liebe zur „Funkerei“ bis heute geblieben und wird auch immer für mich so bleiben.
Bei meinen Aufräumarbeiten zuhause fiel mir ein Dokument aus 2005 in die Hände. „Oops“, dachte ich, „da war doch was“.
Neben der wissenschaftlichen Ausrüstung befinden sich an Bord der Raumsonde New Horizons einige kulturelle Gegenstände. Darunter sind zwei Vierteldollar-Münzen von Maryland und Florida (den Staaten, in denen die Sonde gebaut und gestartet wurde), ein Bauteil von SpaceShipüne, eine CD, die mit 434.738 Namen von Internet-Nutzern beschrieben ist, die sich auf der NewHorizons-Homepage für die ,,Send-Your-Name-to-Pluto"-Aktion angemeldet hatten.
Und genau unter diesen 434.738 Namen befindet sich auch mein Name mit Funkrufzeichen auf der CD, die mit der Sonde in die Unendlichkeit des Universums fliegt. Ich weiß nicht ob sich auch noch andere Funkamateure auf dieser CD „verewigt“ haben.
Heute (19.08.2021) ist die Sonde ca. 7,6 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. Ein Funksignal „dorthin“ benötigt ca. 7 Stunden, antwortet die Sonde, dann braucht das ebenfalls ca. 7 Stunden bis zur Erde. (Funksignale breiten sich mit ca. 300.000 Kilometer pro Sekunde aus.)
Eine Kommunikation ist also immer nur mit einem Versatz von 14 Stunden möglich. Faszinierend.
Und diese Faszination für die „schnellen Funkwellen“, das ist für mich, wie das Gefühl ein „Fels in der Brandung“ meines Hobbies zu sein.
In diesem Sinne und wie immer, bleibt oder werdet gesund und neugierig!
DARC e.V.
Deutscher Amateur-Radio-Club e.V.
Ortsverband L04 (Lima 04)
F. Wilhelm Thielen, DC1WTH
Pressesprecher der Emmericher Funkamateure
Weitere Infos zum Thema Amateurfunk unter
https://www.l04.org
und
https://www.darc.de
Autor:F. Wilhelm Thielen aus Emmerich am Rhein |
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