Amateurfunk in Emmerich am Rhein
U-Boot
U-Boot
Liebe Leserinnen und Leser,
bald schippert das U-Boot, U17, auf dem Rhein an Emmerich vorbei und begibt sich zu „seiner letzten Liegestätte“ im Museum in Speyer. Wikipedia erklärt zum Thema U-Boot, dass solche „Schiffe“ für die Unterwasserfahrt gebaut worden sind. Ah ja, jetzt weiß ich endlich warum U-Boote nicht auf Autobahnen fahren können oder auch dürfen (doppel-grins). Und, dass das „U“ für Unterseeboot steht UND das die Bundeswehr „befohlen“ hat, dass das Wort U-Boot OHNE Bindestrich geschrieben wird also Uboot (kein Witz). Ein Schelm, der jetzt böses denkt!
Dieser Typ von U-Boot ist ca. 50 Meter lang und hat eine Breite von 4,60 Meter. Und wiegt sagenhafte 500 Tonnen. Aber das ist für uns Funker nicht das interessanteste. Uns interessiert vielmehr die Funkausrüstung solcher Unterwasserschiffe.
Eine interessante Frage ist dabei, wie man mit getauchten U-Booten kommunizieren kann. Da Wasser Funkwellen aller Art stark absorbiert, ist dies kein leichtes Unterfangen. Am ehesten funktioniert es noch mit extrem niederfrequenten Wellen, die als VLF (very low frequency) bezeichnet werden. Diese Wellen heißen im Fachjargon Längstwellen und „benutzen“ den Wellenbereich von 3 bis 30 kHz. Und um auf solch einer Frequenz funken zu können, bedarf es riesiger Antennen. Warum?
Nun, das hat physikalische Gründe, denn je niedriger die Frequenz ist, desto größer muss die Antenne sein.
Längstwellensender werden auch auf Flugzeugen eingesetzt und die benutzen sogenannte „Schleppantennen“ aus Draht, die einige hundert Meter(!) lang sind. Und U-Boote benutzen ebenfalls solche „Schleppantennen“ zur Kommunikation.
Längstwellen werden wegen der in diesem Bereich nur geringen möglichen Bandbreite von wenigen Hertz fast nur für die Übermittlung von Befehlen an getauchte U-Boote genutzt, da Funkwellen in diesem Frequenzband etwa 10 bis 30 Meter ins Meerwasser eindringen können. Die deutsche Marine nutzt seit 1982 die Marinefunksendestelle Rhauderfehn (Rufzeichen DHO38). Bei einer Sendefrequenz von 15 kHz beträgt die Eindringtiefe in Meerwasser etwa 20 Meter. Bei 82 Hz (noch unterhalb der Längstwellen, dann SLF genannt) sind es etwa 300 Meter.
Oh je, das war wirklich ein schwieriges Thema aber es hat sehr viel Spaß gemacht sich mit dieser Thematik mal zu beschäftigen.
In diesem Sinne, probiert ruhig mal neue Dinge aus und, wie immer: bleibt neugierig
DARC e.V.
Deutscher Amateur-Radio-Club e.V.
Ortsverband L04 (Lima 04)
F. Wilhelm Thielen, DC1WTH
Pressesprecher der Emmericher Funkamateure
Weitere Infos zum Thema Amateurfunk unter
https://www.L04.org und https://www.darc.de
P.S. Einen ganz besonderen Dank an
Bernhard, DB1AE
Volker, DL1EGF
Hermann, DF5EO
für die technischen Erläuterungen und Beschreibungen.
Bilder: © Technik Museum Speyer und Sinsheim
Autor:F. Wilhelm Thielen aus Emmerich am Rhein |
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