Spezialisten unter sich...
Am vergangenen Freitag, 17.08.2012, waren wir Emmericher Amateurfunker zu Gast auf der wunderschönen Platzanlage des TuS08 Emmerich-Hüthum e.V. Und das auch nicht von ungefähr. Verbindet uns doch eine gewisse Freundschaft mit dem sonst quirligen und sportlichen Treiben des Breitensportvereines, die zwar auch einige „technisch-sportliche“ Dinge im Angebot haben aber eben nicht mit Funkgeräten hantieren. Na gut, es ist ja kein Geheimnis, der Platzwart vom TuS08, Bernhard ist auch begeisterter Amateurfunker (DB1AE) und derjenige der „justamente“ hinter seinem PC, Verzeihung, VOR seinem PC sitzt und auf dem Monitor die geschriebenen Wörter überwacht, das ist der Pressewart beider Vereine und überlegt sich gerade, wie er denn diesen überaus technischen „Krimskrams“ der Amateurfunker unter's Volk bringt.
Die Einleitung ist mal wieder viel zu lang, der Satzbau könnte auch etwas harmonischer daher kommen, aber ich lasse es mal so stehen und lasst mich jetzt bloß nicht hängen und lest einfach weiter. Und das bei diesen Temperaturen, es ist Sonntagabend, so kurz nach 18:00 Uhr und trotz Sonnenschutzrollos und Ventilator hat sich das Thermometer bei 29,2 Grad eingependelt. Also, ein Schluck gekühltem Nass und weiter geht es.
Apropos „nicht hängen lassen“. Wir Funker lieben ja nun mal aus „technischen Gründen“ alles was mit Höhe zu tun hat. Unser Clubheim befindet sich ja bekanntlich im obersten Bereich der Liebfrauengrundschule, in der ehemaligen Hausmeisterwohnung. Und ganz oben auf dem Dach, da sind unsere Antennen untergebracht.
(schönes Wortspiel, AUF dem Dach UNTERGEBRACHT, grins...),
Quasi unsere „Augen und Ohren“ und die mögen nun mal die Höhe, weil die Funkwellen (bis auf einige Ausnahmen) sich nun mal gerne ungestört „nach oben“ oder zumindest in „Sichtweite“ zum Empfänger ausbreiten wollen. (Der technisch noch vielmehr „versierte“ (Amateur)Funker möge mir verzeihen angesichts des hinkenden Vergleichs, aber so ist es doch ein wenig verständlicher beschrieben...) (Ja doch, Geduld, ich komme ja gleich dazu, was wir am Freitag so alles auf dem TuS-Platz getrieben haben.)
Also, um auch heute noch, zum Beispiel im Auto, die Hörfunkprogramme (lest mal genau, das Wort FUNK kommt in diesem Wort vor) belauschen zu können, braucht das Autoradio so ein kleines Stäbchen auf dem Autodach.
(Jaaa, ich weiß, es gibt auch Antennen, die in die Frontscheibe eingelassen sind, aber das würde die Erklärung jetzt mehr als stören..)
Und dieses Stäbchen, das ist die Antenne, die die Funkwellen der Radiosender empfängt. (war doch einfach, oder?) Und solche Antennen, natürlich vieeeel länger, die haben wir Funker, für unsere Frequenzbereiche (speziell für Kurzwelle) auf dem TuS Platz ausprobiert und ausgemessen. Also, die UKW-Frequenzen, auf denen wir im Auto das Programm hören, benötigen nur eine recht kleine Antenne, eben das Stäbchen, die nur ein paar Zentimeter lang sind. Aber, wer (vernünftig) auf Kurzwelle was hören (und insbesondere SENDEN will), der braucht schon viel, viel längere Antennen. Eben Langdrahtantennen. Und wir Amateurfunker senden und empfangen (unter anderem(!!) )auf Frequenzbereichen, die ganz am Anfang des Kurzwellenbereiches liegen. Dieser Bereich nennt sich das 160 Meter Band. Für Freunde der MHz-Frequenzangaben, das sind 1,8 bis 2,0 Megahertz. Und dafür braucht man schon mächtig lange Antennen. Im Idealfall eine Spannweite von 160 Meter. (Einhundert sechzig Meter!) Da dieser Platz aber nicht überall zur Verfügung steht, „kürzen“ wir Funker diese Länge mittels „auf Spulen aufgewickeltem Draht“ ein, sodass dann Spannweiten von ca. 40 Meter heraus kommen. Aber, dieses verkürzen der Spannweite bringt so seine Tücken mit sich. Funkwellen lassen sich in etwa so GENAU berechnen, wie der Einfluss der Sternenbilder auf das Verhalten von uns Menschen (die vielen Astrologen unter uns Lesern mögen mir diesen Vergleich verzeihen, aber es verdeutlicht nun mal die Schwierigkeiten...)
Und, jetzt kommt das versöhnende „Aber“, wenn die „Verkürzung der Antennenlänge“ und die „Spulenqualität“ sehr genau berechnet wird, dann gibt es sehr annehmbare Ergebnisse. Und genau das haben wir gemacht. Die Qualität der selbstgebauten Drahtantennen mittels eines hochtechnisch komplizierten „Spektrumanalyser“ überprüft. Und siehe da, unsere Selbstbauantennen waren und sind hervorragend für den Sende- Empfangsbetrieb geeignet. Das haben wir an diesem Tag auf dem TuS-Platz angestellt.
Langdrahtantennen auf ihre Tauglichkeit überprüft.
Puh, das war jetzt eine ganz schön schwierige Beschreibung und jetzt genehmige ich mir erst mal ein „gutes Wässerchen, vermischt mit einem Schluck Altbier“ und setze zum Endspurt meines Berichtes an.
Mittlerweile ist es 19:00 Uhr und es sind immer noch gut 29 Grad Wärme. (Ja, ich mecker ja nicht, bald ist es wieder „borstenviehkalt“ und das mögen wir dann auch wieder nicht...) Also, wem das jetzt zu schwammig war, der möge sich doch einfach bequemen und freitags ab 20:00 Uhr und sonntags ab 11:00 Uhr zu uns ins Clubheim bemühen. Wie beschrieben, Liebfrauengrundschule, Seiteneingang, ganz nach oben klettern, da findet man uns, und dann werden wir es Euch noch genauer erklären, was das mit den Antennen auf sich hat.
Nur wer weiß wie es funktioniert, kann es verstehen.
In diesem Sinne..
mit sportlichen und funktechnischen Grüßen
Ihr und Euer
F. Wilhelm Thielen (DC1WTH)
Pressewart der Emmericher Amateurfunker, L04
Ortsverein L04 im
DARC
Deutscher Amateur Radio Club e.V. mit Sitz in Baunatal
...und DANKE an den TuS 08 Emmerich-Hüthum e.V. für
die Gastfreundschaft.....
Autor:F. Wilhelm Thielen aus Emmerich am Rhein |
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