Besuch aus den USA bei Pro Kultur
Sieben auf einen Streich
Emmerich. Sieben auf einen Streich. Besuch aus den USA bekam jetzt die Bürgeraktion Pro Kultur. Neben George und Barbara Nathan aus Atlanta/Georgia, die die Stadt am Rhein bereits zum fünften Mal besucht haben, waren auch deren mittlerer Sohn Gil, Schwiegertochter Lauren und die Enkel Sally (14), Brady (13) und Scarlett (10) aus Westport /Connecticut mit von der Partie. Die Nathans sind Nachfahren ehemaliger Bürger jüdischen Glaubens der Stadt Emmerich, denen die Flucht vor den Nazis teilweise gelungen ist. Gemeinsam mit der Pro Kultur-Vorsitzenden Irene Möllenbeck besuchten sie die für die Familie Nathan verlegten Stolpersteine in der Hühnerstraße und am Fischerort. Der Jüdische Kulturraum und das Schüürman-Archiv im PAN mit dem meterlangen, von dem 2016 verstorbenen Heimatforscher Herbert Schüürman erstellten Stammbaum der Nathans standen am Morgen des ersten Tages auf dem Programm. Auch die Gräber ihrer Vorfahren auf dem jüdischen Friedhof an der Wassenbergstraße besuchten sie. Nach dem Lunch in der Rheinpromenade 8 ging es zur Feuerwache an der Pastor-Breuer-Straße. Dort besuchten sie den für Felix Nathan, Großvater von George Nathan, verlegten Stein auf dem Pfad der Erinnerung. Ein tolles Erlebnis vor allem für den Nathan-Nachwuchs war dann die Besichtigung der Wache, wo ihnen Gert und Sebastian Braam die Technik erklärten und sie auch mal in einem knallroten Gefährt Platz nehmen durften. Der Tag klang mit einem gemütlichen Abendessen bei Wanders in Elten aus.
„Viel Erfolg bei der Suche nach den Vorfahren“ wünschte am nächsten Morgen der Leiter des Rheinmuseums, Herbert Kleipaß, den Besuchern. Ines Hessling vom Stadtarchiv hatte viele für die Familie interessante Bilder und Dokumente bereit gelegt. Zum Abschluss ihres offiziellen Programms empfing Bürgermeister Peter Hinze die Gäste aus den USA im Bernd Terhorst-Zimmer. George Nathan wollte vom Stadtüberhaupt wissen, ob er 2025 ein drittes Mal kandidieren wolle: „Do you run again?“ Hinze winkte entschieden ab und scherzte: "No. I run away.“ Im anregenden Gespräch spielte auch der Vorwahlkampf in den USA eine Rolle. „Politik ist nicht so einfach“, meinte Barbara Nathan auf Englisch. Darauf Hinze: „Das müssen Sie mir nicht erklären.“ Barbara überreichte Hinze ein Tütchen mit Marzipan aus Lübeck, das die Nathans auf ihrer 14-tägigen Deutschlandreise unter anderem besucht hatten.
Autor:Bürgeraktion Pro Kultur aus Emmerich am Rhein |
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