Dank der Initiative der Kellener Bürgerschützen
Leon hat sein Wunschtandem erhalten
Was war das für ein herrliches Wetter am Mittwoch. Der Rheinpark war voll mit gut gelaunten Menschen und mittendrin der 17-jährige Leon Preuth. Er strahlte mit der Sonne um die Wette, denn sein sehnlichster Wunsch war in Erfüllung gegangen. Leon hatte sich ein Tandemfahrrad gewünscht, welches er nun erhielt. Ermöglicht hat das der Bürgerschützenverein in Kellen. Ohne das Engagement zahlreicher Beteiligter hätte Leon wohl noch lange auf sein spezielles Gefährt warten müssen.
Gemeinsam mit seiner Mutter Silke trat er schon mal kräftig in die Pedale. Mutter Silke lenkte das Tandem über die Wege im Rheinpark und Leon genoss die gemeinsame Fahrt draußen in der Natur sichtlich. "Alleine darf ich kein Fahrrad fahren, das hat man mir verboten", erzählte Leon. Seine Mutter klärte auf. "Leon hat während der Geburt eine Hirnblutung und ist jetzt mehrfach behindert. Rechtsseitig hat er eine Spastik, er ist geistig behindert, fast blind und hat eine Beinlagendifferenz von fünf Zentimetern."
Leon und seine Mutter hatten bereits ein anderes Tandem ausprobiert, ein herkömmliches. Doch da hatte die Mutter ihren Sohn überhaupt nicht im Blick. "Das war nichts", meinte Leon. Wie gut, dass man beim Street Food Festival im vergangenen Jahr die Tochter von Monika Overkamp kennen lernte. Sie erfuhr von dem Schicksal und dem Herzenswunsch von Leon. "Wir haben uns dann als Schützenverein gedacht, dem Jungen zu helfen", erklärte Monika Overkamp. Doch für die Schützen war das aus steuerlichen Gründen gar nicht so einfach. So übernahm Monika Overkamp als Privatperson das angedachte Konto. Und schon konnte es losgehen.
Eigentlich sollte es eine Kronkorkensammlung geben. Doch schnell stellte sich heraus, dass man trotz eifrigen Sammelns nicht viel auf der habenseite hatte. Nun ging der Aufruf zur Hilfe über Facebook und die lokalen Medien, die Resonanz war riesig. Viele haben gespendet, auch in Emmerich. In erster Linie aber die Schützen des Bürgerschützenvereins Kellen. Etwa 5.000 Euro konnten so gesammelt werden, Geld genug, um das spezielle Fahrrad für Leon zu besorgen. "Vor zwei Wochen hat er es bereits bekommen", berichtete Monika Overkamp. "Das Gute an dem Fahrrad, er kann selbst entscheiden ob er alleine treten möchte oder gemeinsam, ober nur der Mitfahrer", schmunzelte die engagierte Schützin.
Die Krankenkasse finanziert ein solches Fahrrad übrigens nicht, da es sich um Freizeit handelt. Gesammelt hat man übrigens rund 200 Kilogramm Kronkorken. "Alleine hätten wir das nie geschafft", sagte Silke Preuth. Gemeinsam mit ihrem Sohn bedankte sie sich mit einem gemalten Tuch und einem großen Danke. Und wohin soll nun die nächste Tour mit dem Rad gehen? "Zur Oma nach Anholt", schmunzelte Leon. Dann gute Fahrt. Übrigens war so viel an Spenden zusammen gekommen, dass man an die Aktion "Herzenswunsch" noch 555 Euro übergeben konnte.
Autor:Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein |
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