Josef Landers ist König in Vrasselt
„Jupp, Jupp,Jupp“ hallte es aus zahlreichen Kehlen am Schießstand der St. Antonius-Schützenbruderschaft in Vrasselt. Josef Landers war einer von drei Königsanwärtern. Und um 15.50 Uhr am Montag am Ziel seiner Träume.
Vier Mal hatte er bisher schon den Kürzeren gezogen, war im kampf um die Königswürde leer ausgegangen. Das sollte in diesem Jahr kein weiteres Mal passieren. Doch im Kampf um die Überreste des vom Brudermeister Jürgen Arts gezimmerten Holzvogels standen noch zwei andere Kameraden am Gewehr, deren Ziel ebenfalls der Königsthron war.
Um 15.25 Uhr machten sich Josef Landers, Hans Jürgen Lindeboom und Hans-Georg Terhorst ans Werk, um dem Vogel den Garaus zu machen. Schuss um Schuss näherten sie sich dem Ziel. Doch noch thronte der Holzklotz oben in der Vogelstange, bewegte sich keinen Zentimeter. Dann ging ein erstes Raunen durch die Schützen, als Holzsplitter zu Boden prasselten. „Jertzt wird er gleich überraschend fallen“, prognostizierte Schießmeister Willi Mölder. Und so war es dann auch. Mit dem 72. Schuss holte Josef „Jupp“ Landers den Vogel von der Stange und strahlte über beide Wangen. Alle wollten ihn nun umarmen, ihm gratulieren.
Irgendwann musste es klappen
Wie er sich fühle, wurde er gefragt. Die Antwort des 55-jährigen Fleischermeisters war kurz und knapp: „Super geil“. Mittlerweile war auch seine Frau Gabi bei ihm angekommen. Eine Umarmung, ein Kuss und beide schienen im siebten Himmel zu sein. „Ich bin ganz schön fertig, aber irgendwann musste es ja auch mal klappen. Ich freue mich so.“ Auch seine beiden Töchter Linda und Lisette strahlten über das ganze Gesicht. Und Sohn Luis? Der hatte ebenfalls allen Grund zur Freude, war er doch neuer Vizekönig. Die Familie Landers hatte in Vrasselt also alles im Griff.
Schon vorher durften sich andere Schützen in die Siegerliste eintragen. Helmut Kock zum Beispiel, der den Kopf des Vogels abtrennte, oder Friedhelm Bahr, der den entscheidenden Treffer im kampf um das Zepter setzte. Den reichsapfel holte sich Kalus Hatzky, die beiden Schwingen teilten sich Kai-Bastian Allmacher (linker Flügel) und Christoph Kolter.
Autor:Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein |
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