Ein gemeinsamer Gottesdienst und der Gang zum Ehrenmal mit Kranzniederlegung fand statt
Gemeinsames Schützenfest abgesagt

Die Sankt Sebastian Schützenbruderschaft Bürgerschützenverein 1851 Emmerich muss in diesem Jahr ebenso wie alle anderen Schützenvereine auf das beliebte Schützenfest verzichten. Foto: Archiv
  • Die Sankt Sebastian Schützenbruderschaft Bürgerschützenverein 1851 Emmerich muss in diesem Jahr ebenso wie alle anderen Schützenvereine auf das beliebte Schützenfest verzichten. Foto: Archiv
  • hochgeladen von Marc Keiterling

Auch die Sankt Michael Schützenbruderschaft Emmerich-Oberhüthum und die Sankt Sebastian Schützenbruderschaft Bürgerschützenverein 1851 Emmerich am Rhein mussten ihr gemeinsames Schützenfest corona-bedingt absagen. Herbert Gartenmeier (H.G.), Brudermeister der Sankt Michael Schützen, und Rainer Otten (R. O.), Direktor der Sankt Sebastian Schützenbruderschaft, dazu im Interview für loklakompass.de mit Christine Schönsteiner.

Das gemeinsame Schützenfest in Emmerich wurde aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt. Gab es dennoch Aktivitäten?
H.G.: Bereits am vergangenen Wochenende haben wir gemeinsam einen Gottesdienst gefeiert und haben dann die Kranzniederlegung am Ehrenmal vorgenommen. Außerdem haben wir an alle Mitglieder, die zu Ehrungen anstanden, einen Brief geschrieben, dass wir sie nicht vergessen hätten und die Ehrungen im nächsten Jahr in einem offiziellen Rahmen nachholen werden. Natürlich ist es bedauerlich, dass das Schützenfest abgesagt werden musste. Aber dazu habe ich auch schon gesagt: Schützen sind auch dazu da zu schützen.
R.O.: Den Gottesdienst in der Aldegundiskirche hat unser Präses Pfarrer Bernd de Baey gestaltet. Anwesend waren die Königspaare und Teile der Vorstände unserer Vereine.

Hat Corona das Schützenleben verändert?
H.G.: Unsere normalen Aktivitäten sind praktisch weggefallen. Wir haben die Zeit aber genutzt und alles mögliche aufgearbeitet. Dazu gehört zum Beispiel unser Archiv, was sonst im Normalbetrieb zu kurz kommt.
R.O.: Der Schießbetrieb und die normalen Zusammenkünfte haben natürlich nicht stattfinden können. Unsere Vorstandssitzungen konnten wir aber immerhin durchführen, weil der Saal im Kapaunenberg es erlaubt, genug Abstand zu halten. Auch die Sankt Michael Schützen haben an diesem Ort ihre Vorstandssitzungen abehalten können. Und wir haben die Zeit genutzt um unsere sechs Schießbahnen auf den neuesten Stand zu bringen. Wir haben beispielsweise die Kugelfänge erneuert und auch den Kapaunenberg mal wieder richtig gut geputzt. Und auf Zuruf haben uns bei den Arbeiten auch immer wieder Abordnungen der Sankt Michael Schützen unterstützt.

Wie kommt es eigentlich, dass der Kapaunenberg von beiden Vereinen genutzt wird?
H.G.: Nachdem wir nach dem Abriss von Hebben, das war unser Vereinsheim, unsere Schützenheimat verloren haben, kam das Angebot der Sebastianer doch den Kapaunenberg mitzunutzen. Das war wirklich großartig!
R.O.: Schützen müssen solidarisch sein, schließlich haben wir ja auch die gleichen Werte. Die St. Michael Schützen helfen auch bei der Pflege der Außenanlagen. Und wir haben das alles so geregelt, dass jeder Verein sein eigenes Vereinsleben hat, wir uns aber bei großen Geschichten, wie zum Beispiel dem Schützenfest, zusammentun und uns gegenseitig unterstützen. Um die Königswürde schießt aber jeder Verein unter sich.

Hat die Corona-Pandemie finanzielle Auswirkungen auf den Verein oder gab es womöglich Austritte?
H.G.: Nein, Austritte gab es keine. Und größere Einbußen auch nicht. Nur wollten wir mal wieder mehr junge Leute für das Schützendasein begeistern und das ist unter Corona-Bedingungen natürlich nicht möglich gewesen.
R.O.: Nun ja, alle Veranstaltungen im Kapaunenberg sind natürlich weggefallen, aber es geht immer irgendwie weiter. Und wir hoffen, dass jetzt auch bald der Schießbetrieb wieder eingeschränkt stattfinden kann. Bisher ging das nicht, weil das Desinfizieren der Waffen schwierig war. Aber wir haben uns ein UV-Gerät angeschafft und damit geht es ohne dass die Gewehre vielleicht beschädigt werden würden. Es werden dann auch nur drei von den sechs Schießbahnen in Betrieb sein, so dass der Abstand gewährleistet ist.

Das Schießen um die Königswürde fällt ja auch aus. Bleiben die amtierenden Königspaare im Amt?
H.G.: Winfried ten Brink und Königin Helga Grunau bleiben im Amt und haben sich auch dazu bereit erklärt, den Verpflichtungen bis nächstes Jahr weiterhin nach zukommen.
R.O.: Ja, unser Königspaar Manfred und Maria Hollander machen auch bis nächstes Jahr weiter.

Autor:

Marc Keiterling aus Essen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

21 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.