Amateurfunk in Emmerich am Rhein
Emmericher Funkamateure feiern 2015 ihr 60-jähriges Vereinsjubiläum…
Emmericher Funkamateure feiern ihr 60-jähriges Vereinsjubiläum…
…und das mit der ganzen Welt…
Heinrich Hertz und Guglielmo Marconi sind die Pioniere der Funktechnik.
Gegen Ende des 19. Jahrhundert, erforschten sie die Grundlagen für die heute ganz alltäglichen und selbstverständlichen Dinge, die wir alle(!) nutzen und uns daran erfreuen.
Radio, TV und Handy und uns Funkamateure gäbe es heute nicht, hätten nicht findige Zeitgenossen zur damaligen Zeit eine sprichwörtliche „Antenne“ für die elektromagnetischen Wellen entwickelt.
Nicht ganz so lange bestehen die Emmericher Funker, aber immerhin, 60 Jahre experimenteller Amateurfunk, erforschen und entwickeln von neuartigen Funkdiensten, das macht den Reiz unseres Hobbys aus.
Wer einmal vom „Funkervirus“ befallen ist, der kommt so schnell nicht mehr davon los.
Wollen wir auch gar nicht. Wir feiern unser Jubiläum mit der ganzen Welt.
Und welcher Verein kann das schon von sich behaupten, ohne gleich „überheblich“ zu wirken. Das sind wir Funker wahrlich nicht.
Unser Ehrenkodex, „Ham spirit“, erinnert uns stetig und ständig daran für andere technisch interessierte Mitmenschen immer ein offenes und helfendes „Ohr“ zu haben. Und wenn alle anderen kommerziellen Kommunikationswege in Not- und Katastrophenfällen ausgefallen sind, dann stellen die Funkamateure ihr Wissen und ihr technisches Equipment ohne wenn und aber allen Hilfesuchenden zur Verfügung.
Das „aber“ nur am Rande…denn…
…alles begann bei uns im Jahre 1955.
Damals, unter der Leitung unseres ersten Vorsitzenden, Karl Heinz Schröder.
Die Gebrüder Breitenstein, (der Name ist vielen „Emmericher“ bestimmt ein Begriff), Inhaber der damaligen Fabrik für Blech-Lackier- und Metallwaren, waren begeisterte Funkamateure. Und die ersten Clubtreffen fanden in den Räumen der Firma Breitenstein statt.
Und für die damalige Zeit ein „unglaubliches Ding“ war der vereinseigene „Funkwagen“, Marke Opel-Blitz, Baujahr 1950, mit Kurbelmast und Wip-Antenne (Stabantenne).
Einige Jahre später mussten wir ein neues „zuhause“ suchen. Nach einigen Treffs im Keller des Hauses eines Funkfreundes (Werner Kleemann, DL3YD/SK, +1963) trafen wir uns in der damaligen Gaststätte „Ebbing“ an der Seufzerallee. Heute ist dort immer noch eine Gaststätte, besser bekannt unter dem Namen „Pinte“.
Und unser Club bekam immer mehr Zulauf. Nur um mal ein paar Namen (von damals) zu nenen: Hermann Büssing-Loerks, DJ5OX, Reinhard Oestreich SWL, Hermann Römer, DE18170-DB4EX-PA9AHW heute DF5EO, Rolf Breyer, DK1IT/SK
Günter Apitz, DB6EV, Edmunt Fels, DC4JO/SK +2004, und Wolfgang Frenkel, DJ8RA/SK.
Im Jahre 1961 kam dann von Berlin, Karl F. Tesch als DE10378 (später DK4TU/SK +1982) nach Emmerich.
Ein Zeitdokument aus dem Jahre 1965 zeigt eindrucksvoll wie unbürokratisch eine solche Wahl zum OVV ablaufen konnte. Bis 1977 lenkte Karl Tesch, DK4TU/SK +1982, als OVV (Ortsverbandsvorsitzender) die Geschicke unseres Clubs.
Die OV-Abende fanden vorübergehend im „Schwarzen Raben“ statt und mit der Wahl eines neuen OVV (Paul Prust, DK1FT/SK +2006) wurden die Clubabende in das Kolpinghaus verlegt.
Der damalige Inhaber, Gerd Weber, vom Kolpinghaus, lebt heute in der Nähe von Magdeburg und übersendet auf diesem Wege die besten Glückwünsche zur 60-Jahr Feier an die Emmericher Funker. Das Bild (siehe Bildergalerie) wurde anlässlich seines 70. Geburtstages im August 2014 aufgenommen.
1981 wurde dann Hermann Büssing- Loerks, DJ5OX, von seinen Mitgliedern zum OVV gewählt. Er hat noch heute das älteste Rufzeichen im OV und erhielt 2014 die goldene Ehrennadel für 60 Jahre Mitgliedschaft im DARC.
(Ein ausführlicher Bericht über Hermann Büssing-Loerks kann hier im Lokalkompass nachgelesen werden, Bericht vom 27.11.2014)
Von 1983 bis 1991 übernahm Manfred Schwarzbeck, DC8BT/SK +1998), das Amt des OVV.
Übrigens, Manfred Schwarzbeck lenkte das Vereinsleben mit „kriminalistischen Geschick“, im besten Wortsinne, kein Wunder, war er doch zur damaligen Zeit Leiter der Kripo im Kreis Kleve.
Die Clubabende wurden ab 1983 in die ehemalige Hausmeisterwohnung an der Liebfrauenschule verlegt. Seit 1991(!) hat nun unser jetziger OVV, Hermann Römer, DF5EO, sein Amt inne.
Über 20 Jahre ununterbrochen, das hat vor ihm kein OVV geschafft.
Hermann wurde bereits im Jahre 1992 mit der goldenen Ehrennadel des DARC ausgezeichnet. Für seinen unermüdlichen Einsatz und Verdienste rund um den Amateurfunk. Seit jeher bildet Hermann angehende Funker aus und begleitet so manchen Anwärter zur Prüfung vor den „obersten Hüter“ der Funkwellen. Damals war es noch die OPD (Oberpostdirektion), heute ist es die BNetzA, die Bundesnetzagentur.
Und Hermann geht auch „funktechnisch“ immer mit.
Aus den alten Röhrensendern sind inzwischen hochtechnische Sender und Empfänger geworden.
Selbst das Internet wird als „riesengroßer Signalumsetzer“ benutzt und ermöglicht den Kontakt, mit einem kleinen Handfunksprechgerät, „über den großen Teich“ und noch weiter, bis ans Ende der Welt.
In diesem Jahr feiern wir tatsächlich mit der ganzen Welt.
Funkwellen kennen nun mal keine Landesgrenzen, auch keine politischen Grenzen und selbst die kleinsten Inseln, egal wo auf dem Erdball, sind mit den lichtschnellen Funkwellen „live“ zu erreichen. Ob per Morsecode oder via Sprechfunk oder auch über Amateurfunk-Satelliten und nicht zuletzt auch über bewegte Farbbilder in bester HD-Auflösung, all das steht uns lizenzierten Funkern zur Verfügung.
Nicht unerwähnt sollen auch unsere jüngst (im Februar d.J.) wiedergewählten „OV-Mitstreiter“ bleiben.
Neben Hermann Römer als OVV und Hermann Büssing-Lörcks als Beisitzer, die in diesem Rückblick schon vorgestellt worden sind, zeichnen sich Volker Detering, DL1EGF als 2. Vorsitzender, Bernhard Flür, DB1AE, Beisitzer und „guter Geist“ im OV aus.
Auch nicht unerwähnt soll bleiben unser „Best Boy“, Andreas Niemers, DB1AN, der sich durch die vielen QSL-Karten (Funk-Bestätigungskarten) „wuselt“ und dem richtigen Empfänger zuordnet. (auch nachzulesen im Lokalkompass, Bericht vom 27.02.2015)
Und selbst auf der ISS, der internationalen Raumstation, befindet sich Amateurfunk-Equipment und mit etwas Geschick und einer gehörigen Portion Glück, lässt sich ein „kurzes Schwätzchen“ mit der Besatzung führen.
Der Ortsverband Emmerich mit seinen gut 50 Mitgliedern ist ein Teil des Dachverbandes mit seinen gut 1.100 Ortsverbänden in ganz Deutschland.
Der DARC (Deutscher Amateur-Radio-Club e.V. mit Sitz in Baunatal, ist mit seinen gut 45.000 Mitgliedern der größte Bundesverband für Amateurfunk in Deutschland und vertritt die Interessen seiner Mitglieder gegenüber dem Gesetzgeber und der Politik.
Übrigens, der DARC feiert in diesem Jahr sein 65-jähriges Bestehen.
Weitere Informationen unter www.darc.de und unter www.L04.org (L04 spricht sich Lima, Null,Vier)
Ich hoffe, mein „kleiner Rückblick“ hat gefallen und bestimmt wird es demnächst noch ein paar Bilder von der „60-Jahr-Feier“ geben.
Bis denne, mit funktechnischen Geburtstagsgrüßen aus unserem Jubiläumsjahr 2015
DARC e.V.
Ortsverband Lima 04, Emmerich am Rhein
F. Wilhelm Thielen, DC1WTH
Pressesprecher des OV Emmerich am Rhein
PS. Der Zusatz /SK hinter den Rufzeichen bedeutet: „Silent Key“ (schweigende Taste). Der Inhaber des Rufzeichens ist verstorben.
Autor:F. Wilhelm Thielen aus Emmerich am Rhein |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.