Amateurfunk in Emmerich am Rhein
Eine Videokonferenz ersetzt kein persönliches Treffen aber in Zeiten wie diesen ist es eine mögliche Alternative.
Liebe Leserinnen und Leser,
die Überschrift habe ich aus dem Bericht von unserem Funkerfreund Sebastian, Funkerrufzeichen DD4JY, übernommen.
Sebastian ist u.a. unser Internet-Meister und ja, sein Bericht ist (naturgegeben) sehr technisch. Dieser Bericht soll aber auch zeigen, dass wir Funker zwar Amateure sind aber das im allerbesten Sinne.
Die Profis in der Fernsehlandschaft beherrschen ihr Gebiet brillant. Fast täglich sehen wir im Fernsehen GesprächsteilnehmerInnen auf Monitoren, „live und in Farbe“.
Und das können wir, zugegeben aber auch neidlos im kleineren Umfang auch.
Der ein oder Andere kennt bestimmt Skype und wer sich dieser Technik bedient, der weiß es zu schätzen, seinen Gesprächspartner auch zu sehen.
Und Videokonferenzen sind keine Erfindung aus dem 21. Jahrhundert. Vor gut 40 Jahren, Anfang der 1980er Jahre, begann das Zeitalter der Videokonferenzen in Deutschland. Alles noch in schwarz/weiß und sündhaft teuer.
Erstaunlicherweise gehen die Entwicklungen der Videokonferenz bis in die 1930er Jahre zurück, parallel zur Entwicklung des Fernsehens.
In diesem Sinne, bleibt gesund und wie immer, neugierig.
DARC e.V.
Deutscher Amateur-Radio-Club e.V.
Ortsverband Emmerich am Rhein, L04
F. Wilhelm Thielen, DC1WTH
Pressesprecher der Emmerich Amateurfunker
…und jetzt bitte nicht abschalten, jetzt kommt der Bericht von Sebastian, DD4JY
Videokonferenzserver OV L04
Im Oktober 2020, als die Zahlen der Corona Infektionen wieder anstiegen, entstand die Idee für einen eigenen Videokonferenzserver um OV-Abende virtuell abhalten zu können.
Zunächst benötigte ich dafür ein Testplattform und entschied mich für den alten Vserver, auf dem sich bis zum Sommer unsere Homepage befunden hatte. Der alte Server (4GB RAM 2 Cores) stand mir vollständig zur Verfügung. Als Betriebssystem installierte ich ein aktuelles Linux (Debian 10) und entschied mich für Jitsi Meet als Videokonferenzplattform.
Nach einigen Problemen bei der Installation und Konfiguration, vor allem wegen dem geringen Arbeitsspeicher, hatte ich endlich eine lauffähige Version in Betrieb.
Jitsi eignet sich aus mehreren Gründen gut als Videokonferenzsoftware. Zum einen ist es eine Opensource Software und zum anderen Bedarf es beim Anwender relativ wenig Kenntnisse. Der Anwender benötigt lediglich eine Webcam/Mikrofon und einen aktuellen Browser. Alternativ kann eine Teilnahme auch per App, vom Smartphone/Tablet erfolgen.
Zunächst musste der Vorstand davon überzeugt werden, dass ein virtueller OV-Abend besser ist als keiner. Nach den ersten erfolgreichen Tests war ich optimistisch genug ein OV Newsletter zu verschicken mit der Ankündigung des VK-Servers. Jeder der teilnehmen wollte, musste mir zunächst eine E-Mail schicken, damit ich einen Account einrichten konnte. Die Rückmeldung am Anfang war recht schleppend, damit hatte ich jedoch gerechnet.
Leider stellte sich im Livebetrieb schnell heraus, dass der eingesetzte Server nicht über ausreichend Leistung verfügte und das ganze Videokonferenzsystem immer wieder abstürzte. Sämtliche Versuche die Stabilität durch Konfigurationsänderungen zu verbessern blieben erfolglos. Da inzwischen ein gesteigertes Interesse bei den OV-Mitgliedern vorlag und mir das Projekt keine Ruhe lies, entschied ich mich für einen neuen Server. Zunächst hatte ich überlegt unseren Webserver zu verwenden, jedoch habe ich diese Idee auf Grund von zu hohen Konfigurationsaufwand verworfen.
Inzwischen war es Januar 2021 und ich mietete einen neuen Server (8GB Ram, 4 Cores) an und versuchte erneut mein Glück. Durch meine gesammelten Erfahrungen verlief die Installation von Jitsi schnell und problemlos.
Die ersten Tests waren ebenfalls positiv verlaufen. Nach den ersten erfolgreichen OV-Abenden auf der neuen Plattform stellte sich heraus das der Server viel stabiler funktioniert als der Vorgänger.
Für einen virtuellen OV-Abend gelten ähnliche Regeln wie für berufliche Videokonferenzen. Wer gerade nicht spricht, sollte stehts sein Mikrofon ausschalten. Ansonsten kann es schnell zu einem Wirrwarr an Hintergrundgeräuschen kommen.
Inzwischen nehmen zeitweise bis zu 10 OV-Mitglieder gleichzeitig an den virtuellen OV-Abenden teil. Die Teilnehmer wechseln dabei öfters. Der bisher älteste Teilnehmer ist 90 Jahre alt. Wir hoffen dennoch das wir uns bald wieder beim richtigen OV-Abend im OV-Heim treffen können.
Eine Videokonferenz ersetzt kein persönliches Treffen, aber in Zeiten wie diesen ist es eine mögliche Alternative.
Sebastian (DD4JY)
Autor:F. Wilhelm Thielen aus Emmerich am Rhein |
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