Tieroase Emmerich feierte Eröffnung
Eine Oase für Tiere
Es soll für sie nur eine vorübergehende Bleibe sein, doch müssen die kleinen süßen Vierbeiner, die ihre Schnauze und Pfoten durch die kleinen Gitterstäbe pressen, erst einmal ein neues Herrchen oder ein neues Frauchen finden. Doch in der Tieroase Emmerich auf der Viergartenstraße haben sie wahrlich eine Oase gefunden, wo sie unter Ihresgleichen toben, laufen oder chillen können.
In den letzten Wochen und Monaten haben die ehrenamtlichen Kräfte hier alle Hände voll zu tun gehabt, um ein entsprechendes Zuhause für die Hunde und Katzen zu schaffen. Die Außengehege mussten vorbereitet werden, und auch innen gab es das ein oder andere zu tun. 25 Hunde, vornehmlich aus Rumänien und Bulgarien, warten hier auf den Moment, wo sie das Herz eines Menschen erobern können. Die einen sind noch etwas scheu, liegen im Körbchen und wedeln leicht mit dem Schwanz, die anderen freuen sich wie Bolle, springen am Gitter hoch und lecken eifrig die Hände ab.
Es fehlt ihnen hier an nichts. Sie haben genügend Auslauf, bekommen ihre regelmäßigen Mahlzeiten und haben sogar den ein oder anderen Kameraden gefunden, mit dem man sich schon mal ein Außengehege teilt. "Wir haben hier mehrere verschiedene Ausläufe, damit alle sich auch bewegen können", bemerkte Julia Tirkschleit, ehrenamtliche Mitarbeiterin in der Tieroase in Hüthum. Sechs Hütten stehen in den eingezäunten Arealen, in denen die Hunde auch übernachten sollen. "Dazu werden die Hütten aber erst noch einmal abgebaut, bekommen ein richtiges Fundament, werden isoliert und mit einer Hundeklappe versehen."
Hingegen ist die Hundewiese bereits fester Bestandteil der Tieroase. "Einen solch großen Freilauf gibt es nirgendwo hier in Emmerich", schmunzelte Julia Tirkschleit. "Wir stellen in erster Linie unsere Freilauffläche für Vereinsmitglieder und ehemalige Adoptionshunde zur Verfügung. Aber auch Interessierte sind willkommen." Die Hundewiese ist umzäunt und bietet den Haltern und Vierbeinern einen gewissen Schutzraum, wenn dieser noch nicht ganz sicher im Rückruf ist. Lange Jahre hatte das Gebäude, was immer für den Tierschutz gedacht war, leer gestanden. Vorübergehend hatte das Tierheim Kranenburg die Räumlichkeiten genutzt, musste dann aber wieder die Zelte abbrechen. Nun hat Beatrix Laporta hier eine Außenstelle des Tierheims Leyengrafhof eröffnet.
Während im unteren Teil des Hauses die Hunde ihr Reich haben, geht es über eine Treppe ins erste Obergeschoss, wo sich die Katzen befinden. Hier gibt es drei eingezäunte Zimmer mit Balkon, zwei haben keine Auslauffläche nach draußen. Dazu gibt es zwei Quarantäne-Zimmer. Fünf erwachsene Katzen und acht Kleine hoffen ebenso wie ihre Hundefreunde bald ein schnuckeliges Zuhause zu finden. Dazu gibt es aber erst einmal eine Wohnungsbesichtigung, ob es auch das geeignete Heim für die Schmusekatze ist. Stimmen die Voraussetzungen, darf das Tier direkt dort bleiben. Anders ist das bei den Hunden, mit denen der neue Besitzer erst einmal spazieren geht, um sich aneinander zu gewöhnen. "Nach zwei, drei Tagen Probewohnen schauen wir uns den Hund an, ob er sich bei seinem neuen Besitzer wohl fühlt."
Da der Verein sich ausschließlich über Spenden finanziert, freut man sich über jeden Euro. Ein großer Unterstützer ist die Firma von Gimborn. Sie überreichte zur Eröffnung einen Scheck über 1.000 Euro. Die Tieroase erreichen sie über email: info@tieroase-emmerich.de oder Tel.: 0 28 22/98 177 11. Diese süße Katze ist noch etwas scheu.
Die Hundewiese ist mittwochs von 15 bis 18 Uhr, Samstags von 11 bis 15 Uhr sowie Sonntags von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Über eine kleine Spende würde sich die Tieroase sehr freuen, wenn man die Hundewiese/Freilauffläche genutzt hat. Im Jahr 2007 entschied sich Beatrix Laporta zusammen mit Ihrem Mann eine Hundepension zu errichten, mit der die Unterbringung von kranken oder verhaltensauffälligen Hunden finanziert werden sollte. Auf der Suche nach einem geeigneten Objekt, wurde ihr der Leygrafenhof zum Kauf angeboten. Bereits in der Planungsphase des Tierheims Leygrafenhof wurde Beatrix Laporta mit tierischen Notfallanfragen aus dem Ausland (insbesondere Rumänien und Spanien) überschüttet, so dass aus der geplanten Hundepension, nach Absprachen mit den Aufsichtsbehörden und dem Veterinäramt ein privates Tierheim für Hunde wurde.
Im Laufe der Jahre wurden die Arbeiten und die Anfragen aus dem Ausland immer mehr. Der Leygrafenhof platzte förmlich aus den Nähten. 2019 entschloss sich Beatrix Laporta nach etlichen Überlegungen, an der Viergartenstraße in Emmerich einen zweiten Standort zu übernehmen. Unter der Trägerschaft vom Tierheim Leygrafenhof e.V. vereint die Tieroase Emmerich den Tierschutzgedanken und ein Tierheim.
Autor:Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein |
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