Ein unbeschreibliches Gefühl für König Eric
Da standen sie nun, Seite an Seite und lächelten in die Kamera. Vater und Sohn glücklich vereint, auch wenn sie beide den Schützenthron der Schützengesellschaft Borussia im Visier hatten. Am Ende aber konnte es nur einer werden. Und der hieß schließlich Eric Rüttermann.
Die Stimmung auf der Gartenterrasse hinter dem Saal Hebben war wieder einmal prächtig. Überall an den Tischen plauderten die Schützen mit ihren Damen und Gästen, genossen das herrliche Wetter. Direktor Bert Griksch hatte zwar schon den zweiten Aufruf für die Königsbewerber abgegeben, doch so wirklich wollte niemand den Hut in den Ring werfen. Doch dann kam plötzlich Bewegung ins Spiel. Zwei, drei, vier Schützen stiegen die wenigen Stufen zum Schießstand herunter. Und es folgten weitere. Die Liste der Bewerber stieg auf acht, auch wenn sechs relativ schnell wieder die Segel strichen.
Übrig blieben Eric Rüttermann und Vater Rolf. Beide lieferten sich ein wirklich spannendes Schießen. Auch wenn der 74-Jährige scherzhaft im Schießstand meinte: "Kannst du mir nicht ein anderes Gewehr geben." Dabei brauchte er das gar nicht, denn die Schüsse, die er abgab, trafen mitten ins Ziel. Der kleine weiße Balken unterhalb des hölzernen - in diesem Jahr in schwar-rot-gold - Federviehs war schnell durchlöchert. "Jetzt fällt er gleich", sagte Rolf Rüttermann gleich zweimal seinem Sohn. Der machte mit dem 41. Schuss einen Schlusstrich und holte um 19.38 Uhr den Vogel von der Stange. König Eric riss beide Arme hoch und strahlte mit der untergehenden Sonne um die Wette.
Auch andere Schützen jubelten
Doch sein Vater war nun wirklich nicht traurig. "Ich glaube das ist in unserem Verein noch nie da gewesen, dass Vater und Sohn auf den Vogel geschossen haben", freute sich der 44-jährige Eric Rüttermann über die spontane Entscheidung des Vater-Sohn-Duells. Der Bänker ließ sich, nachdem ihm seine Frau und künftige Königin Melanie strahlend in die Arme gefallen war, auf den Schultern der Kameraden aus dem Schießstand tragen. "Ein unbeschreibliches Gefühl", wie König Eric hinterher befand.
Zuvor schon hatten sich andere Schützen in die Siegerliste eintragen lassen. Josef Kremer von den Sebastianern zum Beispiel, der die Krone des Vogels abschoss. Den Kopf traf Christian Pommerin und die beiden Flügel teilten sich Uwe Fransen (rechts) und Ulrich Nienhaus (links). Tim Philip Beckschaefer beendet das Ringen um den Reichsapfel mit einem gezielten Schuss, das Zepter errang Heinz Rudolf Heering. Geehrt wurden zudem Karl Josef Schott, Erik Schröer, Andre Kemkes, Uwe Fransen, Michael Verhey, Guido Elbers, Eric Rüttermann und Sven Kroker für 25-jährige Mitgliedschaft. Auf 40 Jahre blickten Winfried Wulf, Wilhelm Heering, Karl Janssen und Andre de Schrevel zurück. Seit 50 Jahren hält Klaus-Dieter Ertel dem Verein die Treue. Gar 60 Jahre trägt Franz Josef Hantermann die Schützenuniform.
Autor:Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein |
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