Das Hobby mit den Zacken

Hans Nierhoff (Bildmitte) zeigt Gerd van Roon (links) und Herbert Kappelhoff stolz seinen Ordner mitden vier Briefmarken  der Donau-Dampfschifffahrt-Gesellschaft. Foto: Jörg Terbrüggen
  • Hans Nierhoff (Bildmitte) zeigt Gerd van Roon (links) und Herbert Kappelhoff stolz seinen Ordner mitden vier Briefmarken der Donau-Dampfschifffahrt-Gesellschaft. Foto: Jörg Terbrüggen
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Emmerich. Seit März hat Gerd van Roon seine Zeit am Computer verbracht, Listen geschrieben, Briefmarken angeschaut, sortiert und sie in einem Auktionsheft beschrieben und aufgelistet. 221 Posten (so genannte Lose) sind zusammen gekommen.

Dass er mit seinem zackigen Hobby einmal so viel Zeit am Computer verbringen würde, damit hatte der Briefmarkensammler wohl nicht gerechnet, als er vor 13 Jahren die Idee zu einer Briefmarken-Auktion hatte. „Wir wollten uns damals etwas von den anderen Vereinen, die einen Großtauschtag machen, abheben. Und so habe ich dann gesagt, warum machen wir nicht eine Auktion?“ Die Begeisterung bei den 33 Mitgliedern war groß. „Dann mach mal“ haben alle gesagt und so blieb die ganze Arbeit beim Initiator hängen.

Im März schon verschickte Gerd van Roon die Briefe an die verschiedenen Vereine in der Umgebung und ins Achterhoek nach Holland. Auch diejenigen, die in den vergangenen Jahren bei den Auktionen einmal etwas eingeliefert hatten, erhielten Post. „Mit den Sammlern wird dann ein Ausrufpreis erstellt, darunter wird nichts verkauft. Anschließend habe ich den Katalog erstellt.“
Dort sind die 221 Lose feinsäuberlich aufgelistet. „Das ist das höchste, was wir jemals hatten“, freute sich van Roon. Die Bestmarke lag bis dato bei 189 Losen aus dem Jahr 2009. „Angefangen haben wir mit 66 Losen.“ Teilsammlungen, Dubletten, ganze Sortimente, Einzelbriefmarken, Kataloge und Ansichtskarten finden sich in dem aktuellen Katalog. Es gibt Preise von fünf Euro (Michel Europa Band 2 Südeuropa von 2005/2006) bis 800 Euro (fast komplette Sammlung der DDR in drei Schaubeck- und zwei DAVO Vordruck-Alben). Die meisten bewegen sich zwischen 20 und 100 Euro.

Bis zum 7. Oktober kann man schriftlich bieten. Am 9. Oktober besteht von 12 bis 15 Uhr die Möglichkeit der Besichtigung im Rheinmuseum. Ab 15 Uhr ruft Auktionator Herbert Kappelhoff dann die einzelnen Lose auf. Dann wqird auch Hans Niehoff wieder dabei sein. Der Niederländer, selbst Auktionator von „de Globe“ in der Provinz Gelderland, ist seit diesem Jahr Mitglied bei den Emmericher Briefmarkenfreunden. Er hatte schon als kleiner Junge eifrig gesammelt, doch dann war plötzlich alles weg, als er 13 war. 1972, zur Geburt seiner Tochter, fing die Sammelleidenschaft erneut an. Seit 1975 ist er Auktionator in Velp und seit 2005 in der Provinz Gelderland.
Zuhause hat er sechs Schränke voller Alben. Wieviele Briefmarken, Postkarten und ähnliches er besitzt, weiß Hans Niehoff nicht. Seine große Leidenschaft ist die Donau-Dampfschifffahrt-Gesellschaft (DDSG). Die brachte zwar nur vier Marken aus Österreich und Ungarn heraus, doch seit 2000 sucht Hans Niehoff Briefe und Frachtdokumente, sammelt alles, was mit diesen vier Marken zu tun hat.

„Wenn man sich auf ein solches Thema spezialisiert, muss man Interesse an der Geschichte haben.“ Hans Niehoff hat dies und kann heute viel über die DDSG erzählen, über Routen, Marken und Länder. Der prall gefüllte Ordner ist sein ganzer Stolz. Und wenn es die Zeit zulässt, sucht er nach weiteren Dokumenten, die jedoch in Sammlerkreisen rar gesät sind.

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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